Kriminalität Kriminalität: Ray Davies in New Orleans angeschossen

New Orleans/dpa. - Der britische Rockstar Ray Davies, Lead-Sänger der legendären Band The Kinks, ist vor den Augen einer Freundin in der amerikanischen Stadt New Orleans angeschossen worden. Den 59- Jährigen, der sich gegen zwei Straßenräuber zur Wehr setzte, traf eine Kugel im rechten Schenkel. Er konnte nach ambulanter ärztlicher Behandlung entlassen werden, teilte die Polizei am Montagabend (Ortszeit) mit. «Ray wird in ein paar Tagen wieder der Alte sein», sagte dessen Sprecher. Einer der Täter wurde gefasst, nachdem Davies den Ermittlern das Kennzeichen des Gangsterautos und eine Personenbeschreibung gab.
Der Raubüberfall ereignete sich am Sonntagabend im Vergnügungsviertel French Quarter der Stadt im US-Bundesstaat Louisiana. Die Gegend rings um die Bourbon Street ist berühmt für ihre Musikkneipen, aber auch berüchtigt wegen einer hohen Kriminalität. Nach Angaben der Polizei stoppte neben Davies und seiner Begleiterin ein Auto, aus dem ein Mann mit vorgehaltener Waffe sprang und der Frau die Handtasche entriss. Der Kinks-Musiker habe versucht, dem Räuber die Beute abzunehmen, sagte Polizeisprecher Marlon Defillo. Daraufhin habe der Täter auf Davies geschossen.
Die Polizei verhaftete einige Stunden später einen 25 jährigen Tatverdächtigen. Er wurde wegen bewaffneten Raubüberfalls und Körperverletzung angeklagt. Die Fahndung nach dem Komplizen verlief zunächst ergebnislos. Nach Angaben von Davies' Manager Deke Arlon erholt sich der Rockstar gut. «Er ist trotz allem bester Laune.» Zur Begleiterin des Musikers, die mit dem Schrecken davon kam, wollte er keine näheren Angaben machen. Davies sei nach New Orleans gereist, um Freunde zu besuchen und um auszuspannen.
Die Kinks gehörten ab Mitte der 60er Jahre neben den Beatles und den Rolling Stones zu den beliebtesten britischen Bands. Den Durchbruch zum Weltruhm hatten sie 1964 mit dem Hit «You Really Got Me» geschafft. Zu ihren Top-Hits gehören Songs wie «Lola», «All Day and All of the Night» und «Sunny Afternoon». Der Sänger und Songschreiber, der die Kinks zusammen mit seinem Bruder Dave gegründet hatte, wurde zum Jahreswechsel von der britischen Königin Elizabeth II. zum «Commander of the British Empire» ernannt, einer Art Vorstufe für eine mögliche Erhebung in den Adelsstand.