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Kriminalität Kriminalität: Polizistin in Heilbronn mit Kopfschüssen getötet

Von Tanja Wolter 25.04.2007, 14:26
Beamte der Spurensicherung der Polizei arbeiten am 25. April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese an einem Tatort, wo eine Polizeibeamtin getötet und ein weiterer Beamter schwer verletzt wurde. (Foto: dpa)
Beamte der Spurensicherung der Polizei arbeiten am 25. April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese an einem Tatort, wo eine Polizeibeamtin getötet und ein weiterer Beamter schwer verletzt wurde. (Foto: dpa) dpa

Heilbronn/ddp. - Ihr 24-jähriger Kollegewurde bei der Schießerei sehr schwer verletzt und war am Abend nochnicht ansprechbar. Auch ihm sei in den Kopf geschossen worden, teiltedie Polizei mit. Daher hätten auch die Schutzwesten, die die Opfergetragen haben, nichts genützt. Wie viele Schüsse abgefeuert wurden,war zunächst nicht bekannt. Die Hintergründe der Tat liegen nachAngaben der Polizei bislang völlig im Dunkeln.

Mit einem Großaufgebot fahndete die Polizei nach dem unbekanntenTäter. Möglicherweise waren es auch mehrere. Drei Hubschrauber warenim Einsatz. Die Polizei errichtete Straßensperren und kontrollierteFahrzeuge. Die Beamten riefen dazu auf, keine Anhalter mitzunehmen.

Die beiden Polizisten gehörten der Bereitschaftspolizei Böblingenan. Sie waren im Rahmen des Unterstützungseinsatzes «Sichere City» imEinsatz. Diese Aktion läuft in der Stadt seit mehr als sechs Jahrenund hat den Zweck, die Kriminalität einzudämmen. Zuvor hatte es nochgeheißen, die Opfer seien Angehörige der Bereitschaftspolizei ausGöppingen.

Ein Passant hatte die beiden Polizisten kurz nach 14.00 Uhr aufdem Festgelände Theresienwiese gefunden. Sie lagen neben ihremDienstwagen. Die Dienstwaffen der Opfer - Pistolen vom Typ P 2000 -und die Handschellen fehlten. Die Polizei erhielt Hinweise auf einälteres Paar, das mit ihren Fahrrädern auf dem Radweg, derunmittelbar am Tatort vorbeiführt, gefahren sein soll. Die beidenwurden dringend als Zeugen gesucht.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger undInnenminister Heribert Rech (beide CDU) sprachen den Angehörigen ihrMitgefühl aus. «In dieser schweren Stunde gehört meine tiefeAnteilnahme den Angehörigen», sagte Oettinger. Rech sagte, er hoffeauf baldige Genesung des verletzten Beamten. Er versprach, dass diePolizei alles tun werde, um die Hintergründe schnell und umfassendaufzuklären.

Mit Trauer und Bestürzung hat die Deutsche Polizeigewerkschaft(DPolG) auf die Tötung der Beamtin reagiert. Obwohl die genauenTatumstände noch ungewiss seien, belege auch diese Tat, wiegefährlich der Polizeiberuf sei, sagte der Bundesvorsitzende WolfgangSpeck. «Unser Mitgefühl gilt den Familien der Opfer. Ich binzuversichtlich, dass ein derartiger feiger Mordanschlag schnellaufgeklärt werden kann», sagte er.