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Kriminalität Kriminalität: Bombenleger von Berlin wird gefasst

07.12.2008, 12:57
Die Behausung, die der mutmaßliche Täter des Sprengstoffanschlags in einem Berliner Wohnhaus, Peter John, genutzt haben soll. (FOTO: DDP)
Die Behausung, die der mutmaßliche Täter des Sprengstoffanschlags in einem Berliner Wohnhaus, Peter John, genutzt haben soll. (FOTO: DDP) ddp

Berlin/ddp. - Der mit Haftbefehlbundesweit gesuchte 32-Jährige wurde am Samstagabend auf demOstbahnhof von Beamten der Bundespolizei überwältigt, wie die Polizeiam Sonntag mitteilte. Über Einzelheiten wollten Ermittler derMordkommission des Landeskriminalamtes (LKA) und derStaatsanwaltschaft am Nachmittag (15.00 Uhr) auf einerPressekonferenz informieren.

Dem Tatverdächtigen, der mit der Familie des Mädchens verschwägertist, werden versuchter zweifacher Mord und die Herbeiführung einerSprengstoffexplosion vorgeworfen, sagte ein Sprecher derStaatsanwaltschaft. Darauf stehe lebenslänglich.

Die Zwölfjährige war vor eineinhalb Wochen durch eine Detonationim Briefkasten des Wohnhauses ihrer Familie lebensgefährlich verletztworden. Zuvor hatte der Vater des Mädchens auf seinem Auto einenverdächtigen Gegenstand gefunden, den die Polizei als gefährlichbewertete. Hintergrund der Tat soll ein langjähriger Familienstreitsein.

Der seit der Tat flüchtige Mann hatte sich am Samstag gegen 19.10Uhr an dem Bahnhof im Stadtteil Friedrichshain aufgehalten. Erleistete bei der Festnahme den Angaben zufolge keinen Widerstand.Eine Gefährdung von Unbeteiligten habe es nicht gegeben. John warBundespolizisten aufgefallen, als er auf dem Areal herumlungerte.

Die Polizei hatte in den vergangenen Tagen befürchtet, das der32-Jährige möglicherweise auch einen Sprengsatz bei sich tragen unddiesen zünden könnte. Bei seiner Festnahme sollen jedoch keineSprengmittel oder Waffen gefunden worden sein, hieß es.

Wenige Stunden später entdeckten Polizisten jedoch einen möglichenSprengsatz unter einem Altkleidercontainer im Stadtteil Mitte. DerFund stehe im Zusammenhang mit der Festnahme des Gesuchten, sagte einPolizeisprecher, ohne zunächst Details zu nennen.

Das schwerverletzte Mädchen ist inzwischen außer Lebensgefahr, ihrArm konnte gerettet werden. Weitere Operationen stehen ihr aber nochbevor. Tagelang hatten Spezialisten um das Leben und den Arm derZwölfjährigen gekämpft.

Für Hinweise zur Ergreifung des Mannes hatte der Polizeipräsidenteine Belohnung von bis zu 10 000 Euro ausgesetzt. Insgesamt waren 76Hinweise auf den Flüchtigen aus der Bevölkerung eingegangen.