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Kriminalfall Madeleine Kriminalfall Madeleine: Auch ihre Mutter wird verdächtigt

07.09.2007, 07:54
Kate McCann, Mutter der seit vier Monaten vermissten Madeleine, zeigt bei der Generalaudienz am 30. Mai Papst Benedikt XVI. ein Foto ihrer Tochter. (Foto: dpa)
Kate McCann, Mutter der seit vier Monaten vermissten Madeleine, zeigt bei der Generalaudienz am 30. Mai Papst Benedikt XVI. ein Foto ihrer Tochter. (Foto: dpa) ANSA / OSSERVATORE ROMANO

London/dpa. - Damit sei noch im Laufe des Freitags zu rechnen,sagte Justine McGuinness, die Sprecherin der Madeleine-Eltern Kateund Gerry McCann, Journalisten.

Die 39-Jährige war am Donnerstag sowie in der Nacht zum Freitaginsgesamt mehr als elf Stunden verhört worden. Die Vernehmungensollten am Freitag fortgesetzt werden. Separat von der Mutter wolltendie Ermittler auch Madeleines Vater Gerry McCann (ebenfalls 39)vernehmen, erklärte die Sprecherin.

Die Einstufung von Kate McCann als «Arguido» (Verdächtiger)bedeutet nicht, dass sie festgenommen wird oder unter Anklage steht.Nach portugiesischem Recht darf sie als offiziell Verdächtige dieAussage verweigern und kann Ansprüche auf Vertretung durch ihreAnwälte gelten machen.

Kate McCann sei «völlig geschockt und überrascht, aber sie istruhig und gefasst», sagte ein Freund der Familie der BBC. Er habe amMorgen mit ihr gesprochen. Sie sei vor allem darüber erschüttert,dass die Polizei nun offenbar nicht mehr nach Madeleine suche. Nachbritischen Medienberichten geht die portugiesische Polizei davon aus,dass das Mädchen nicht mehr am Leben ist.

In Londoner Zeitungen wurde am Freitag erneut über möglicheVerdachtsmomente der Polizei gegen die Eltern von Madeleinespekuliert. So will die Boulevardzeitung «Sun» erfahren haben, dassErmittler auch der Vermutung nachgehen, die beiden Ärzte hätten ihrerTochter versehentlich eine Überdosis Beruhigungsmittel verabreichtund sie dadurch unabsichtlich getötet.

Nach dem Verschwinden Madeleines am 3. Mai aus einer Ferienanlagean der portugiesischen Algarve-Küste hatten ihre Eltern einebeispiellose Suchaktion gestartet. Sie reisten durch mehrereeuropäische Großstädte, um über die Medien immer wieder zur Suchenach ihrer Tochter aufzurufen.

Bei einer Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom berichtetensie am 30. Mai Papst Benedikt XVI. von ihrem Schicksal. BritischeProminente wie Fußballer David Beckham oder die Harry-Potter-AutorinJoanne K. Rowling schalteten sich ebenfalls ein und spendeten vielGeld für die öffentliche Suche. Für Hinweise zu Madeleines Schicksalwurde eine Belohnung von 3,7 Millionen Euro ausgesetzt.