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Komoren Komoren: Trudelnd und brennend ins Meer gestürzt

Von STEFAN BRÄNDLE 30.06.2009, 05:58
Ein solcher Airbus A 310 der Yemenia-Airline ist vor der Ostküste Afrikas abgestürzt. (FOTO: DPA)
Ein solcher Airbus A 310 der Yemenia-Airline ist vor der Ostküste Afrikas abgestürzt. (FOTO: DPA) EPA

PARIS/MZ. - DerA 310 der jemenitischen Fluggesellschaft Yemeniasteuerte die Komoren-Inseln im Indischen Ozeanan, als er laut Augenzeugen ins Trudeln gerietund brennend ins Meer stürzte.

Das Unglück passierte beim Anflug auf denFlughafen der komorischen Hauptstadt Moroni.Der Pilot hatte die Landerlaubnis erhalten,dann brach der Funkkontakt ab. An Bord waren153 Menschen - meist in Frankreich lebendeKomorer, die in ihre Heimat wollten.

Im Unterschied zum Airbus A 330,der am 1. Juni über dem Atlantik vor Brasilienmit 228 Menschen an Bord ins Meer gestürztwar, fanden Suchkräfte schon Stunden nachdem Absturz drei Leichen und Wrackteile -und eine 14-jährige Überlebende. Auf den Flughäfenin Moroni sowie in Marseille-Marignane, wodie meisten der 66 verunglückten Franzosenihre Reise mit einem Zubringer begannen, spieltensich bewegende Szenen ab. Zu den Tränen geselltesich Wut. "Dieser Unfall war vorhersehbar",sagte Farid Soilihi, Vorsitzender eines Vereinsvon Komoren-Reisenden, die seit Jahren Yemeniaanklagen. "In diesen Schrott-Flugzeugen hates keine Gurte gegeben, die Toiletten sindverstopft, die Gepäckabteile gehen auf, sodass Koffer auf die Passagiere fallen", erhobSoilihi schwere Vorwürfe.

Frankreichs Verkehrsstaatssekretär DominiqueBussereau erklärte, bei einer Kontrolle desUnglücksjets 2007 habe die Pariser SicherheitsbehördeMängel festgestellt. Seitdem habe die MaschineFrankreich nicht mehr angeflogen. Die Passagierehatten den später abgestürzten Jet erst beieiner Zwischenlandung in der jemenitischenHauptstadt Sanaa bestiegen. Der Vizepräsidentder Yemenia Airlines, Ali Sumari, bestätigtedie Kontrollen in Frankreich, meinte aber,die "kleineren" Schwachstellen seien behobenworden. "Das Flugzeug ist ohne jede technischenProbleme geflogen." Yemenia stand nicht aufder schwarzen EU-Liste der gefährlichen Fluggesellschaften.Auch unter Luftfahrtexperten galt die Airlineals sicher.Bussereau warnte auch vor vorschnellen Schlüssen.Möglich sei auch ein "missratener Landeanflug"oder das schlechte Wetter.

Karte zu dem Absturz eines jemenitischen Passagierflugzeugs vor den Komoren. (GRAFIK: DPA)
Karte zu dem Absturz eines jemenitischen Passagierflugzeugs vor den Komoren. (GRAFIK: DPA)
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Ein Airbus A310-300 der jemenitischen Fluggesellschaft Yemenia (FOTO: DPA)
Ein Airbus A310-300 der jemenitischen Fluggesellschaft Yemenia (FOTO: DPA)
dpa