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Finanzen Kommunen erzielen Plus bei der Hundesteuer

Wer einen Hund hält, kennt das: Jedes Jahr werden Steuern fällig. Wo ist es besonders günstig in Sachsen-Anhalt, wo besonders teuer? Und was passiert mit dem Geld?

Von dpa 26.05.2023, 05:36
Eine Frau geht mit ihrem Hund spazieren.
Eine Frau geht mit ihrem Hund spazieren. Christophe Gateau/dpa/Symbolbild

Magdeburg/Halle - Viele Kommunen in Sachsen-Anhalt verzeichnen bei der Hundesteuer steigende Einnahmen. Das belegt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Städten und Gemeinden im Land. So hat die Stadt Halle 2022 in diesem Bereich beispielsweise Einnahmen in Höhe von 1,14 Millionen Euro erzielt. Das waren gut 70.000 Euro mehr als im Jahr zuvor. Für den ersten Hund werden in Halle 100 Euro pro Jahr fällig, für jeden weiteren 180 Euro. Auch in der Landeshauptstadt Magdeburg sind die Einnahmen leicht um 20.000 Euro auf 1,27 Millionen Euro in 2022 gestiegen. Dort beträgt die Steuer für den Ersthund 96 Euro.

Die Zahl der registrierten Hunde ist in Sachsen-Anhalt zuletzt immer weiter gewachsen. Vergangenes Jahr wurden laut dem Landesverwaltungsamt knapp 169 300 Tiere erfasst. Das waren rund 10 900 Hunde mehr als im Jahr zuvor.

Die Stadt Weißenfels (Burgenlandkreis) hat im vergangenen Jahr 197.000 Euro mit der Hundesteuer eingenommen. „Die erhobenen Gelder sind nicht zweckgebunden und werden für die Finanzierung diverser kommunaler Aufgaben eingesetzt“, sagte eine Sprecherin. Die Abgabe soll aber auch eine lenkende Wirkung entfalten. So solle die Zahl der gehaltenen Hunde begrenzt werden, sagte ein Sprecher der Stadt Haldensleben.

Auch in Schönebeck wurden zuletzt steigende Einnahmen verzeichnet, 2022 waren es insgesamt 169.000 Euro - ein Plus von knapp 24.000 Euro gegenüber dem Vorjahr. Dort werden Hunde, die nachweislich aus Tierheimen des Salzlandkreises erworben wurden, zudem für ein Jahr von der Steuer befreit. In Möser (Landkreis Jerichower Land, plus 19.000 Euro), Könnern (Salzlandkreis, plus 20.000 Euro), Merseburg (Saalekreis, plus 20.000 Euro) und Dessau-Roßlau (plus 35 000 Euro) gab es 2022 im Vergleich zu den Vorjahren ebenfalls erhebliche Zuwächse.

Viele Kommunen staffeln die Beträge. In Salzwedel werden beispielsweise 60 Euro für den ersten Hund fällig, 84 Euro für den zweiten und für jeden weiteren 120 Euro. Oranienbaum-Wörlitz verzichtet dagegen auf ein solches Modell. „Die Hundesteuer beträgt seit 2021 für jeden Hund 40,00 Euro im Jahr“, hieß es auf Anfrage.

Besonders günstig sind die Gebühren in vielen kleineren Kommunen. In den Mitgliedsgemeinden der Verbandsgemeinde Seehausen (Altmark) werden zum Teil nur 20 Euro pro Jahr fällig. In der Gemeinde Bördeland (Salzlandkreis) sind es beispielsweise 30 Euro.

Für als gefährlich eingestufte Hunde nehmen die meisten Gemeinden deutlich höhere Beträge. In Halle sind es beispielsweise 720 Euro pro Jahr, in Magdeburg 500 Euro. In Zerbst werden in dieser Kategorie 400 Euro angesetzt.