Archäologie Knochen und Skelette: Bromacker-Grabung voller Erfolg
Forschende aus sechs Ländern haben insgesamt 223 Funde zutage gefördert. Darunter sind spektakuläre Funde aus einer Zeit, lange bevor es Dinosaurier gab, so der Grabungsleiter.

Tambach-Dietharz - Forscher und Forscherinnen aus sechs Ländern haben bei der diesjährigen Grabung am Bromacker nahe Tambach-Dietharz 223 Funde geborgen. Die 18-tägige Grabung, an der sich 50 Forschende beteiligten, sei ein voller Erfolg gewesen, sagte Projekt- und Grabungsleiter Jörg Fröbisch vom Museum für Naturkunde Berlin.
Gefunden worden seien Ursaurier-Knochen, Spurenfossilien, Wirbellose und Pflanzen, so Fröbisch. „Besonders spannend ist die Entdeckung einer ausgedehnten Knochenlage und zweier Kleinskelette, möglicherweise von frühen Reptilien“, so der Paläontologe. Spektakulär sei auch die Identifikation einer Ascheschicht, mit der erstmalig das genaue Alter der Fundschichten bestimmt werden könne.
1.400 Besucher in 18 Tagen wollen Grabung erleben
Rund 1.400 Besucher nutzten die Gelegenheit, den Forschern und Forscherinnen aus Italien, Frankreich, Bulgarien, Großbritannien, Deutschland und den USA bei ihrer Arbeit zuzusehen, teilte die Friedenstein Stiftung Gotha mit. Seit dem Jahr 2020 sind Experten der Paläontologie, Geologie und der geowissenschaftlichen Präparation jedes Jahr mehrere Wochen am Bromacker zugange. Bereits mehr als 1.500 Funde aus der Urzeit haben sie den Angaben nach seither geborgen.
Die Fossilien stammen aus der Zeit des Perm von vor 290 Millionen Jahren, lange bevor es die ersten Dinosaurier gab. Der Bund unterstützte die Forschungen zur frühen Evolution der Landwirbeltiere mit insgesamt rund sechs Millionen Euro. Das fünfjährige Bundesprojekt läuft nun aus. Das Land Thüringen hat für den Anschluss bereits eine halbe Million Euro für die weitere Arbeit ab diesem Sommer zugesagt.
Der Bromacker (Kreis Gotha) gehört zu den weltweit bedeutsamsten Fossilienlagerstätten mit Skelettfunden von Ursauriern. Die außergewöhnlich gut erhaltenen Fossilien ermöglichen es, Rückschlüsse auf die Entwicklung früher Landwirbeltiere, Insekten und Pflanzen in einem urzeitlichen Ökosystem zu ziehen.