Krankenhäuser Klinikum erprobt das Patientenzimmer der Zukunft

Braunschweig - So könnte es aussehen: Auf dem Gelände des Städtischen Klinikums Braunschweig haben Experten das Patientenzimmer der Zukunft entworfen. In dem Forschungs- und Studienlabor entwickelten Fachleute aus Architektur, Materialforschung und Medizin praxistaugliche Lösungen für die Krankenhausarchitektur, teilte das Klinikum am Mittwoch mit. Zu den neuen Ideen gehörten eigene Bäder für alle Patientinnen und Patienten, fugenlose und leicht zu reinigende Nachttische mit schmutzabweisenden Oberflächen, automatisierte Reinigungskonzepte und Desinfektionsmittelspender, die bei Benutzung einen Smiley zeigen.
Für das Projekt schlossen sich die Technische Universität Braunschweig, das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik und das Städtische Klinikum zusammen. Der Prototyp des neuen Patientenzimmers wurde den Angaben zufolge 2020 auf dem Gelände der Charité in Berlin ausgestellt. In dem Labor in Braunschweig könnten Forschungsergebnisse in realer Umgebung erprobt werden, kündigte das Klinikum an. „Wir betreiben gemeinsam Versorgungsforschung“, erklärte Thomas Bartkiewicz, der ärztliche Direktor des Klinikums.
Die Bedeutung des Patientenzimmers rückte den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren in den Vordergrund - wegen der Zunahme von Infektionen mit multiresistenten Erregern und der Corona-Pandemie. Eine kluge Raumplanung solle helfen, die Übertragung gefährlicher Keime zu verhindern: Im Patientenzimmer der Zukunft stünden die Betten gegenüber und es gebe zwei Bäder, um Kreuzkontaminationen und Kontaktinfektionen zu verhindern. Außerdem würden spezielle Oberflächen erprobt, die leicht zu reinigen seien und das Risiko einer hohen Keimbelastung verringern.
Das Projekt soll fünf Jahre dauern, der Öffentlichkeit vorgestellt wird das neue Patientenzimmer am kommenden Dienstag. „Innovative Ansätze in der Krankenhaushygiene retten Leben“, betonte der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler. Dies könne zur Verbesserung der Krankenhaushygiene beitragen, sagte der CDU-Politiker: „Denn für mich gilt: Jede vermeidbare Krankenhausinfektion ist eine zu viel.“