Klassenfahrt Klassenfahrt: Schüler filmen Vergewaltigung
Lübeck/London/dpa. - Diebeiden 19 Jahre alten Tatverdächtigen seien am Freitag festgenommenworden und sollten am Mittwoch erneut vor Gericht befragt werden,teilte die Londoner Polizei am Dienstag mit. Bis dahin blieben sie inHaft. Zunächst hatte es geheißen, das Mädchen sei 14 und die jungenMänner 18 und 19 Jahre alt.
Die Lübecker Staatsanwaltschaft eröffnete ein Ermittlungsverfahrengegen die Männer. Es gebe aber noch keine eigenen Erkenntnisse. «Wirmüssen die Ermittlungsergebnisse der britischen Behörden abwarten undderen Entscheidung, ob sie das Verfahren selbst weiterführen oder anuns abgeben wollen», sagte der Pressesprecher Klaus-Dieter Schultz.
Die Lübecker Schüler gehörten zur 12. Klasse des FachgymnasiumsTechnik der Emil-Possehl-Schule, einer berufsbildenden Schule in derHansestadt. Nach einem Bericht der «Lübecker Nachrichten» (Dienstag)hatte die Bremer Schülerin mit mehreren Lübeckern in einerJugendherberge gefeiert. Dabei sollen größere Mengen Alkoholgeflossen sein, schreibt das Blatt. In der Nacht hätten dann dieGymnasiasten das Mädchen vergewaltigt und dies gefilmt.
Das Mädchen habe sich unmittelbar danach einer Lehrerinanvertraut, die die Behörden eingeschaltet habe. Die Polizei habezunächst fünf Schüler festgenommen. Drei von ihnen seien jedoch nach36 Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt worden, da ihnen keineTatbeteiligung nachgewiesen werden konnte, heißt es in dem Berichtweiter. Die Realschülerin ist inzwischen nach Hause zurückgekehrt.Sie soll von der Bremer Polizei zum Tatgeschehen befragt werden.
Der Vorfall in der britischen Hauptstadt beschäftigt nicht nur dieJustiz. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, die deutscheBotschaft in London kümmere sich um die konsularische Betreuung derGymnasiasten und stehe in Kontakt mit den britischen Behörden.
Das schleswig-holsteinische Bildungsministerium schaltete denschulpsychologischen Dienst ein. «Aus unserer Sicht ist es wichtig zuklären, was genau vorgefallen ist und ob möglicherweise Lehrkräfteihre Aufsichtspflicht verletzt haben, besonders im Fall der nochminderjährigen Realschülerin», sagte Ministeriumssprecher ThomasSchunck.