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Katamaran und Kapitän im Fokus der Ermittler

06.08.2008, 05:54

Borkum/Emden/dpa. - Nach dem Unfall auf der Fähre «Polarstern» kurz vor der Nordseeinsel Borkum konzentrieren sich die Ermittlungen nun auf das beschädigte Schiff und dessen Kapitän. Bis zur Klärung der Unglücksursache dürfe der Hochgeschwindigkeits-Katamaran nicht auslaufen.

Dies sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei Emden. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft Aurich gegen den 27 Jahre alten Kapitän des Katamarans wegen fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung des Schiffsverkehrs. Am Montagabend hatten riesige Wellen einen Teil der verschweißten Frontreling losgeschlagen und in das Panoramafenster katapultiert. 24 Passagiere wurden durch umherfliegende Eisenteile und Glassplitter verletzt, drei von ihnen schwer.

Mit 357 Passagieren an Bord war die «Polarstern» trotz angekündigter Windstärke sieben von Helgoland in Richtung Norderney in See gestochen. Zudem waren bis zu zweieinhalb Meter hohe Wellen vorhergesagt. Nach Angaben der Reederei AG Ems ist dies die absolute Höchstgrenze für ein Auslaufen. Unklar ist allerdings noch, ob sich der Kapitän erst nach dem Unglück oder bereits vorher dazu entschieden hatte, die deutlich entfernter liegende Insel Borkum anzusteuern. Von der alternativen Route versprach sich die Crew laut AG Ems weniger heftigen Seegang.

Der Hochgeschwindigkeits-Katamaran kann mit bis zu 42 Knoten (rund 76 Kilometer) fahren. Wegen des Wetterberichts hatte die «Polarstern» aber bereits kurz nach dem Auslaufen ihre Geschwindigkeit auf 18 Knoten reduziert.