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Vorlesetag Kanzleramtschef springt beim Vorlesetag in Berlin ein

Statt Friedrich Merz kommt Kanzleramtschef Thorsten Frei zum Vorlesetag in eine Berliner Grundschule – und wird mit Musik und Applaus empfangen.

Von dpa 21.11.2025, 13:45
Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) war zu Besuch in der Robert-Reinick-Grundschule.
Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) war zu Besuch in der Robert-Reinick-Grundschule. Annette Riedl/dpa

Berlin - In der Robert-Reinick-Grundschule im Westen Berlins hatte sich schnell herumgesprochen, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nun doch keine Zeit für den Vorlesetag haben würde. Stattdessen kam Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) durch die Tür. Ein bisschen überrascht waren einige Kinder über die Programmänderung aber doch. „Warum ist der Bundeskanzler nicht da?“, fragte einer der Schüler. „Er hätte das wirklich sehr, sehr gerne gemacht“, versicherte Frei. 

„Ich bin ja kurzfristig eingesprungen“, erläuterte er, - weil der Bundeskanzler sich leider um andere Dinge kümmern müsse. Dabei ging es um interne Gespräche und Telefonate zur Lage in der Ukraine, wie es aus Regierungskreisen hieß. 

Frei ist gleichzeitig Bundesminister für besondere Aufgaben - dazu kann eben auch gehören, spontan Termine in einer Grundschule zu übernehmen. „Als ich heute Morgen aufgestanden und zur Arbeit gegangen bin, konnte ich das noch nicht erahnen, dass der Tag so wunderschön werden würde“, erzählte er den Schülerinnen und Schülern. „Ich hatte eher mit einigen Akten gerechnet.“ 

Lieder zur Begrüßung für den Kanzleramtschef

Stattdessen wurde der CDU-Politiker in der Schule in Berlin-Siemensstadt mit Musik und einem halben Dutzend Liedern begrüßt - „Lesen heißt auf Wolken liegen“ zum Beispiel, passend zum Anlass seines Besuchs. Und Applaus bekam Frei von den Schülerinnen und Schülern auch reichlich.

Anschließend ging es in die Bücherei der Grundschule, wo Frei aus dem Buch „Die Flaschenpost“ von Klaus Kordon vorlas, das in Berlin vor dem Mauerfall spielt. Es ist die Geschichte einer Brieffreundschaft zwischen einem Jungen aus Ost- und einem Mädchen aus West-Berlin, die sich dann sogar eines Tages treffen dürfen.  

Gerade dieses Buch zeige, dass man beim Lesen in ganz neue Welten eintauchen könne, sagte Frei. Und das gelte ganz generell: Dass Lesen neue Welten ermöglichen könne. „Es ist nicht nur die Chance, sich weiterzuentwickeln, sondern man kann vor allen Dingen auch viel Spaß dabei haben.“

Jeweils der dritte Freitag im November ist seit 2004 ein bundesweiter Vorlesetag. In diesem Jahr lautete das Motto „Vorlesen spricht Deine Sprache“. Der Aktionstag ist eine Initiative der Wochenzeitung „Die Zeit“, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung.