Kairo: Ausschreitungen nach WM-Qualifikation
Kairo/dpa. - Fußballkrieg in Afrika: Nach der Niederlage der ägyptischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Algerien im entscheidenden Spiel um die Teilnahme an der Fußball-WM haben mehrere Tausend Menschen in Kairo einige Stunden lang die algerische Botschaft belagert.
Aufgebrachte Fans stießen in der Nacht zum Freitag mit der Polizei zusammen, zerstörten Geschäfte und warfen Steine und Feuerwerkskörper. Die Polizei griff erst nach einigen Stunden ein und löste die Versammlung mit Knüppel auf.
Die Fußballfans waren gegen Mitternacht rund um die diplomatische Vertretung Algeriens aufmarschiert. Die Menschenmenge skandierte dabei anti-algerische Parolen und beschimpfte das fußballerisch erfolgreichere Land. Algerische Flaggen wurden demonstrativ angezündet.
Algerien hatte Ägypten am Mittwoch im Relegationsspiel, das im Sudan ausgetragen wurde, mit 1:0 besiegt und sich damit in letzter Minute für die Fußball-WM 2010 qualifiziert. Zuvor war es beim Heimspiel Ägyptens gegen Algerien am vergangenen Wochenende zu Ausschreitungen gekommen, in deren Verlauf neben vielen Fußballfans auch einige algerische Spieler verletzt wurden. Mit dem umstrittenen 2:0 im letzten Gruppen-Spiel hatte Ägypten das Entscheidungsmatch erzwungen.
Da es bei dem Relegationsspiel in der sudanesischen Hauptstadt Khartum zu weiteren Ausschreitungen gekommen war, in deren Verlauf ägyptische Fans verletzt wurden, hatte Ägypten am Donnerstag seinen Botschafter aus Algerien zu Konsultationen nach Kairo zurückberufen.