Jubiläum Jubiläum: Marktführer Coca Cola wird 125 Jahre alt

Halle (Saale)/MZ. - Vor 125 Jahren, am 8. Mai 1886, wurde das Getränk Coca Cola geboren. Die daraus gewachsene Marke kann sich mit einem statistischen Bekanntheitsgrad von 99 Prozent sehen lassen und ist rund um den Globus bekannt. Nach Angaben der Beratungsgesellschaft «Interbrand» ist die Marke «Coca Cola» 65 Milliarden Dollar wert. Damit gehört das Unternehmen zu den bedeutendsten Firmen der Welt und wird nur von Giganten wie zum Beispiel Google übertroffen.
Die «The Coca-Cola Company» hält weltweit 139.000 Menschen in Lohn und Brot und ist in 200 Ländern präsent. Jeden Tag werden im Durchschnitt 1,7 Milliarden Getränke aus dem Hause Coca Cola konsumiert. Das deutsche Lizenzunternehmen, die Coca-Cola-Deutschland GmbH, produzierte im vergangenen Jahr circa 3,5 Milliarden Liter, dazu gehören auch Tochter-Produkte wie Sprite oder Fanta. Hierzulande sind 12.000 Mitarbeiter bei dem Getränkehersteller tätig.
Coca Cola produziert auch in Mitteldeutschland. Ein wichtiger Standort zur Herstellung kohlensäurefreier Getränke wie Eistee oder Wasser ist Halle. Die Abfüllanlage zählt zu den modernsten in Europa und füllt 130 Millionen Liter pro Jahr in Flaschen ab.
1888 war Coca Cola für 2300 Dollar zu haben
Bevor Coca Cola damit beginnen konnte, «die Welt zu erfrischen» - musste das Getränk erst Mal erfunden werden. John Stith Pamberton entwickelte die Formel im Jahr 1886. Kurz nach dem Tod des Erfinders wurde das Rezept von einem Apotheker aufgekauft. Für 2.300 US-Dollar erwarb Asa Griggs Candler alle Rechte an Coca Cola und gründete daraufhin das Unternehmen mit dem Hauptsitz in Atlanta, Georgia. 40 Jahre nach der Entdeckung des Rezeptes wurde die Coca Cola Export Corporation gegründet. Damit begann die weltweite Vermarktung und der Siegeszug der koffeinhaltigen Brause. Aus heutiger Sicht kann Coca Cola als Vorreiter der Globalisierung betrachtet werden.
Der Mythos um das geheime Rezept
Im Grunde besteht Coca Cola aus Wasser, Zucker, Kohlensäure, Lebensmittelfarbstoff, Aromen und Koffein. Zudem gibt es die spannende, aber nicht belegbare Legende, dass in den frühen Jahren Kokablätter zu den Bestandteilen gehört haben sollen. Daher soll der Name «Coca» stammen. Einen offiziellen Beweis für diese Hypothese gibt es jedoch bis heute nicht.
Nach offiziellen Angaben der Firma, soll das originale und mystifizierte Geheimrezept von Cola in einem Tresor der SunTrust-Bank in Atlanta liegen. Angeblich sollen nur die beiden Top-Manager jeweils einen Schlüssel zu diesem Tresor haben. Weiterhin besagt die PR-Legende, dass beide Manager niemals im selben Flugzeug reisen dürfen. Im Falle eines Unfalls wäre das Dokument wohl verloren.
Zwölf Stück Würfelzucker auf 0,33 Liter
Zucker ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Die koffeinhaltige Limonade kann stolze zwölf Stück Zucker pro Dose vorweisen. Interessant ist auch, dass der PH-Wert des Erfrischungsgetränks ungefähr bei 2,5 liegt und damit vergleichbar mit Speiseessig ist. Für den Magen ist das kein Problem, die säureresistente Schleimhaut kann es immerhin auch mit Magensäure aufnehmen und diese hat einen sauren PH-Wert von 1.
Das Experiment ist bekannt: Ein Stück Fleisch wird in Cola eingelegt und löst sich nach einiger Zeit auf. Auch verrostete Metallteile, wie Nägel oder Schlüssel können wieder auf Hochglanz gebracht werden. Grund dafür ist die im Getränk enthaltene Phosphorsäure (E 338). Der beobachtete Effekt kann aber auch bei anderen Getränken die Säuren enthalten, wie zum Beispiel bei Orangensaft, beobachtet werden.
Greift Cola die Knochen an?
Phosphorsäure ist ein Salz und in der Natur weit verbreitet. Phosphate lagern sich unter anderem in Knochen und Zähnen ab, stellen aber in geringen Mengen kein Problem für die Gesundheit dar. Erfrischungsgetränke wie auch Coca Cola dürfen laut Gesetz bis zu 700 mg pro Liter enthalten. Im Vergleich dazu dürfen Milchgetränke abhängig vom Fettgehalt bis zu 1,5 Gramm Phosphorsäure je Kilogramm enthalten.
Ein Abfall des Calciumspiegels kann bei einer Aufnahme von 1,5 bis 2,5 Gramm pro Tag - gemessen an 75 Kilogramm Körpergewicht - beobachtet werden. Dennoch gilt Phosphorsäure offiziell als ungefährlich. Der Abbau von Calcium aus den Knochen oder Zähnen, konnte bisher wissenschaftlich nicht bestätigt werden.
Konkurrenz in den neuen Bundesländern
Coca Cola ist weltweit Marktführer, wenn es um alkoholfreie Getränke geht. Nur in Mitteldeutschland und speziell in Thüringen bekommt die Wirtschaftsmacht Konkurrenz von einer alten Traditionsmarke. Vita Cola, Eine: „koffeinhaltige Brauselimonade mit Frucht- und Kräutergeschmack unter Zusatz von Vitamin C“. So wurde das Getränk in der DDR genannt. Die Marke produzierte seit 1956 und ging pünktlich im Jahr 1990 Pleite, um Platz für das „Westprodukt“ Coca Cola zu schaffen.
Vier Jahre später kurbelte die Thüringer Waldquell GmbH die Produktion des Erfrischungsgetränks wieder an und brachte die Vita Cola neu auf den Markt. Bereits zur Jahrtausendwende wurde Vita Cola mit 38 Prozent Marktanteil in Thüringen Marktführer und verdrängte den amerikanischen Konzern auf regionaler Ebene. 2010 wurden jährlich 72 Millionen Liter hergestellt und vermarktet. Im Gesamtraum der neuen Bundesländer liegt der Marktanteil von Vita Cola bei circa 17 Prozent. Bundesweit erreicht das Produkt nur zwei Prozent des Umsatzvolumens von Coca Cola.