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Jubel und Kanonenschüsse in Monaco Jubel und Kanonenschüsse in Monaco: Fürstin Charlène bringt Zwillinge zur Welt

Von Axel Veiel 10.12.2014, 18:01
Fürstin Charlène und Fürst Albert von Monaco.
Fürstin Charlène und Fürst Albert von Monaco. dpa Lizenz

Monte Carlo - Da ist er endlich, der sehnlichst erwartete Kanonendonner. 42 Schläge hallen über den Hafen von Monaco. Glockengeläut gesellt sich hinzu. Schiffshörner erklingen. Die Zwillinge sind da, heißt das – oder aus Sicht der auf den Fortbestand des Fürstentums und des Geschlechts der Grimaldis hoffenden Bürger: Habemus Thronfolger.

Jacques und Gabrielle, ein Junge und ein Mädchen sind es, die am späten Mittwochnachmittag dank eines Kaiserschnitts das Licht der Welt erblickt haben. Die Mutter, die 36-jährige Fürstin Charlene, ehemals Südafrikas Ruhm mehrende Olympiaschwimmerin,  ist wohlauf. Über das Befinden von Fürst Albert, dem 20 Jahre älteren Vater, ist zunächst nichts zu erfahren. Aber es darf getrost vermutet werden, dass er stolz und glücklich ist.

Zwillinge hat es in der Geschichte des Fürstentums noch nie gegeben. Albert, von dem böse Zungen behaupten, dass er nicht annähernd das Format seines 2005 verstorbenen Vaters Rainier besitze, hat Einmaliges vollbracht. Und die um 17.04 Uhr (Gabriella) und 17.06 Uhr (Jacques) geborenen Babys?

Sie dürften selig schlummern. Die Gefahr, dass die Salutschüsse sie aus dem Schlaf reißen, ist gering. Der Kanonendonner dürfte allenfalls als fernes Grollen an ihr Ohr dringen. Fröhlich gefeuert wird vor dem Fort Antoine.  Am anderen Ende des Fürstentums liegt die Festung, fast einen Kilometer Luftlinie von der Geburtsklinik entfernt, dem Prinzessin-Grace-Hospitalzentrum. Weiter weg geht es kaum im zwei Quadratkilometer großen Zwergstaat.

Die Freude ist denn auch ungetrübt im Fürstentum. Wenn die Kanonen verstummen, sind die Champagnerflaschen dran. Bis in die frühen Morgenstunden dürften in Monte Carlo die Korken knallen.

Irgendwann, wenn der erste Freudenrausch verflogen ist, heißt es dann freilich, den Blick nach vorne richten. Im Palast sind ein paar Rollen neu zu verteilen. Alberts Schwester Caroline von Hannover (57) und ihr Sohn Andrea Casiraghi (30), die mangels ehelicher Kinder des Fürsten auf die Thronfolge hoffen durften, haben ins zweite Glied zurückzutreten. Die Hoffnungen der Grimaldis und der unter ihrer Herrschaft zu außergewöhnlichem Wohlstand gelangten 9000 Monegassen ruhen fortan auf dem kleinen Jacques.

Männliche Nachkommen genießen nach der Verfassung des Fürstentums Vorrang. Gabriella hat das Nachsehen. Aber vielleicht schlägt sie ja der Mutter nach, vergnügt sich lieber beim Schwimmen in Südafrika als bei Wohltätigkeitsbällen im Zwergstaat. So gut sich Charlene mittlerweile mit Protokoll Etikette und Protokoll arrangiert hat: Die Eingewöhnungszeit war für die freiheitsliebende Frau schwer und lang.

Nichts ändert sich dagegen für die beiden unehelichen Nachkommen Alberts. Die 22-jährige Jazmin Grace, fürstlicher Liebe zu einer ehemaligen amerikanischen Kellnerin entsprungen, sowie der elfjährige Alexandre, Spross einer Beziehung zu einer aus Togo stammenden früheren Stewardess, waren und sind wegen fehlenden Trauscheins der Mutter von der Thronfolge ausgeschlossen.

42 Kanonenschüsse zur Geburt der Zwillinge.
42 Kanonenschüsse zur Geburt der Zwillinge.
AP Lizenz
Vor dem Prinzessin-Gracia-Krankenhaus von Monaco haben sich bereits die Fernsehteams aufgestellt.
Vor dem Prinzessin-Gracia-Krankenhaus von Monaco haben sich bereits die Fernsehteams aufgestellt.
dpa Lizenz