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Italiens Regierungschef Renzi Italien: Zahl der Todesopfer nach Erdbeben steigt weiter - halber Ort Amatrice liegt in Trümmern

24.08.2016, 09:15
Ein Haus wurde im italienischen Pescara del Tronto von dem Beben verwüstet.
Ein Haus wurde im italienischen Pescara del Tronto von dem Beben verwüstet. ANSA

Accumoli - Die Zahl der Opfer des verheerenden Erdbebens in Italien steigt weiter. Nachdem Rettungskräfte in dem Ort Arquata del Tronto weitere Leichen aus den Trümmern geborgen hätten, liege die provisorische Zahl nun bei 132 Toten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Abend unter Berufung auf die Feuerwehr in Ascoli Piceno. Viele Menschen würden aber noch vermisst. Helfer suchten auch in der Dunkelheit mit Hilfe von Hunden und Taschenlampen weiter nach Überlebenden.

Die meisten Opfer gebe es in der Region zwischen Accumoli und Amatrice. Auch im Gebiet des nahegelegenen Arquata seien schon zehn Tote geborgen.

Die Bundesregierung bekundete ihre Solidarität mit Italien und bot Hilfe an. „Wenn gewünscht, stehen wir natürlich bereit, Unterstützung zu leisten“, erklärte Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Berlin.

In mehreren Orten wurden schwere Schäden gemeldet. Am stärksten betroffen waren Accumoli, Amatrice, Posta und Arquata del Tronto. Zehn Menschen starben allein in dem Ort Pescara del Tronto. Dicht besiedelte Gebiete schienen jedoch verschont geblieben zu sein, da sich das Beben in einer Bergregion ereignete, in der mehrere Nationalparks liegen.

 In der Gemeinde Amatrice kamen nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa fünf Menschen ums Leben, in einem anderen kleinen Ort zwei. Der Bürgermeister des kleinen Ortes Accumoli sagte, ein Mensch sei tot geborgen worden. Zudem sei eine Familie mit zwei kleinen Kindern ohne Lebenszeichen verschüttet, eine weitere Person werde vermisst.

„Jetzt, wo die Sonne aufgegangen ist, sehen wir, dass die Lage schlimmer ist als befürchtet“, sagte der Bürgermeister von Accumoli, Stefano Petrucci. Der Bürgermeister von Amatrice, Sergio Pirozzi, sagte, es seien Menschen unter eingestürzten Gebäuden eingeschlossen. Ziel sei es nun, so viele Verschüttete zu retten wie möglich. „Drei Viertel des Ortes sind weg.“ Auch das Krankenhaus wurde schwer beschädigt. Patienten wurden auf die Straße in Sicherheit gebracht.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Epizentrum des Bebens mit einer Stärke von 6,2 in einer vergleichsweise geringen Tiefe von zehn Kilometern. Die Erschütterungen waren bis in die etwa 170 Kilometer entfernte Hauptstadt Rom zu spüren, wo die Bürger aus dem Schlaf gerissen wurden. Etwa eine Stunde nach dem ersten Beben um 03.36  Uhr wurde ein Nachbeben der Stärke 5,5 registriert. (rtr, dpa, afp)

Zerstörte Häuser in Pescara del Tronto
Zerstörte Häuser in Pescara del Tronto
ANSA