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Internet-Kriminalität Internet-Kriminalität: Mädchen wird per Online-Auktion versteigert

20.04.2004, 13:25
Auf der Internetseite des Auktionshauses eBay wurde zur Versteigerung ein Foto desKindes eingestellt und als Startgebot ein Euro festgelegt. (Foto: dpa)
Auf der Internetseite des Auktionshauses eBay wurde zur Versteigerung ein Foto desKindes eingestellt und als Startgebot ein Euro festgelegt. (Foto: dpa) dpa

Koblenz/Traunstein/dpa. - Ein Paar aus dem Westerwald soll ein acht Jahre altes Mädchen im Internet zur Versteigerung angeboten haben. Nach Angaben der Polizei im oberbayerischen Traunstein war am Samstag auf der Internetseite des Auktionshauses eBay ein Foto des Kindes eingestellt und als Startgebot ein Euro festgelegt worden. Im Text hieß es unter anderem: «Man kann mit ihr spielen.» Zudem wurde das Kind als «echtes Funktionsspielzeug» bezeichnet.

Laut Polizei gab es drei angebliche Versuche bis zu 25,50 Euro, das Mädchen zu ersteigern. Rund 100 Menschen hätten das «Angebot» angeklickt. Die von einer bayerischen Internetnutzerin alarmierte Polizei ließ den Eintrag löschen und begann, gegen das Paar zu ermitteln. Die Staatsanwaltschaft Koblenz schloss am Dienstag einen üblen Scherz nicht aus. Das Kind sei die Tochter der Frau des unverheirateten Paares.

Dessen Vorgehen bezeichnete eBay als «geschmackloses Unterfangen». In Berlin teilte das Unternehmen am Dienstag mit: «Wir missbilligen jeden Versuch, auf unserem Online-Marktplatz mit unzulässigen Artikeln zu handeln.» Auch wenn es sich anscheinend um einen Scherz gehandelt habe, distanziere sich eBay ausdrücklich davon. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben eng mit den zuständigen Ermittlern zusammen und erteilt ihnen im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften Auskünfte.