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Musik Inspiriert von Lindemann: „Comedian Freakshow“ in Berlin

Von dpa 31.03.2023, 22:33
Till Lindemann (m.) steht mit den Künstlerinnen und Künstlern im Flic Flac Zelt am Zentraler Festplatz.
Till Lindemann (m.) steht mit den Künstlerinnen und Künstlern im Flic Flac Zelt am Zentraler Festplatz. Annette Riedl/dpa

Berlin - Auf den Plakaten ist er überall zu sehen: Till Lindemann, Sänger der weltweit gefeierten Band Rammstein. Er ist Lockvogel für „The Greatest Comedian Freakshow“, mit der das Zirkusteam von Flic Flac am Freitagabend in Berlin Premiere feierte. Lindemann selbst ist allerdings nicht dabei, nur eine kurze Videosequenz mit ihm ist zu Beginn zu sehen - begleitet von vier Feuersäulen à la Rammstein. Der 60-Jährige, der als „kreativer Kopf hinter dem Projekt“ angegeben wird, schaute sich das eineinhalbstündige Programm allerdings selbst an.

Die Drehbühne im Zentrum des Zeltes gleicht einer Zirkusarena. Wer die Freakshow aus ungewöhnlicher Perspektive beobachtet will, kann im Rund ein Doppelbett buchen. Oder auch einen Whirlpool für vier Personen. Für 340 Euro ist dann eine Flasche Sekt im sprudelnden Wasser inklusive.

Es gibt eine Lasershow, viel Musik, gern schnell, häufig laut. Das heizt die Zuschauerinnen und Zuschauer in der nicht voll besetzten Arena an. Ähnliche Effekte soll auch ein Conférencier erzielen. Das, was er Witze nennt, geht weitgehend auf Kosten von Minderheiten aller Art. Rassismus, Sexismus, Ableismus, Islamfeindlichkeit, Bodyshaming, alles dabei. Der Applaus schwankt.

Die artistischen Nummern haben da deutlich höheres Niveau. Ob am Seil, am Trapez oder Körperakrobatik. Jonglierend, mitunter faszinierend. Einige der Künstlerinnen und Künstler haben körperliche Behinderungen. Oft ist viel nackte Haut zu sehen, was allein noch keine Freaks ausmacht. Wenn allerdings zwei Künstler aus ihrem Penis Figuren formen wie ein Clown Luftballons bei einem Kindergeburtstag - dann kann das wohl schon als freakige, eigenwillige, sonderbare Präsentation bezeichnet werden.

„The Greatest Comedian Freakshow“ soll bis zum 19. April in Berlin laufen. Eine Tour haben die Veranstalter nach eigenen Angaben im Sinn, aber noch nicht geplant.