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Indonesien Indonesien: Hochwasser in Jakarta geht leicht zurück

07.02.2007, 07:20

Jakarta/dpa. - In mehreren Stadtteilen seien die Flutenzurückgegangen, teilten die Behörden mit. Allerdings werde nach wievor der Ausbruch von Seuchen befürchtet. Auch sei die Strom- undWasserversorgung weiterhin unterbrochen.

Während vielerorts die Bewohner bereits in ihre Häuserzurückkehren und mit den Aufräumarbeiten beginnen konnten, stand dasWasser in den tiefergelegenen Stadtteilen entlang der Flüsse undKanäle weiter meterhoch in den Straßen. Zehntausende der ärmstenBewohner der Hauptstadt blieben damit auch weiterhin ohne Obdach.

Nach ersten Schätzungen der indonesischen Regierung beläuft sichder durch das Hochwasser in Jakarta und Umgebung entstandene Schadenauf rund 452 Millionen Dollar (rund 348 Millionen Euro). Allein inder Hauptstadt kamen 44 Menschen ums Leben; in benachbarten Provinzenauf der Insel Java wurden weitere 12 bei Überschwemmungen undErdrutschen getötet.

Die Behörden schätzten die Gefahr eines Ausbruchs von Seuchen wieTyphus oder Cholera wegen des verunreinigten Wassers nach wie vorhoch ein. Mehr als 28 000 Menschen hätten sich bereits mitHochwasser-bedingten Beschwerden wie Hautausschlag oder Atemwegs- undMagen- und Darmerkrankungen in den Notfallstationen behandeln lassen,hieß es.

Die Europäische Union hatte am Dienstag 600 000 Euro Nothilfe fürdie Flutopfer bereitgestellt. Wie die EU-Kommission in Brüsselmitteilte, muss vor allem die Trinkwasserversorgung wiederhergestelltwerden.

Am Dienstag war auch die Arbeit deutscher Hilfsorganisationen imÜberschwemmungsgebiet angelaufen. CARE-Deutschland begann mit derVerteilung von Lebensmitteln an 10 000 Betroffene. Die Kindernothilfekonzentriert sich bei ihrer Arbeit auf Elendsviertel Jakartas, teiltedie Organisation in Duisburg mit. Mit zwei Schlauchbooten würden dieNothelfer auch von den Fluten eingeschlossene Familien erreichen undDecken, Nahrung sowie frisches Wasser verteilen.

Das Hochwasser war am vergangenen Donnerstag durch sintflutartigeMonsunregenfälle verursacht worden. Zeitweise waren 75 Prozent derMillionen-Metropole Jakarta und ihrer Umgebung überflutet, bis zu340 000 Menschen mussten auf der Flucht vor dem Wasser ihre Häuserverlassen.