Sommer-Urlaub Nach Druckabfall im Flieger nach Mallorca: Passagier berichtet von "Höllenflug"
Ein Flugzeug von Corendon Airlines musste auf dem Weg von Nürnberg nach Mallorca wegen eines Zwischenfalls in Basel landen. Ein Passagier berichtet, wie er den "Höllenflug" erlebt hat.

Istanbul/dpa/DUR - Flugpassagiere auf dem Weg nach Mallorca haben am vergangenen Wochenende einen Schreckmoment erlebt: Nach kurzer Flugzeit sei der Kabinendruck gesunken, die Flugbesatzung habe die Sauerstoffmasken ausgelöst und eine "außerplanmäßige Zwischenlandung" in Basel eingeleitet, sagte der Sprecher von Corendon Airlines, Thomas Braun, der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Gegenüber inFranken.de äußerte sich ein Passagier zu dem "Höllenflug", wie der 46-Jährige die Reise selbst beschreibt. Nach seiner Aussage soll es rund eine Stunde nach Abheben der Maschine im hinteren Teil der Maschine nach brennendem Kunststoff gerochen haben, wird er von inFranken.de zitiert.
Nachdem die Flugbesatzung die Sauerstoffmasken ausgelöst hat, soll es jedoch das nächste Problem gegeben haben. "Die Maske gab nach kurzer Zeit keinen Sauerstoff mehr, die hat sich wie ein Vakuum zusammengezogen. Meine Frau hatte Angst zu ersticken", beschreibt der Passagier die Situation.
Notlandung bei Flug nach Mallorca: Zeuge beschreibt blutende Ohren nach Sinkflug
"Das ist natürlich ein Schreckmoment", sagte Braun. Ein in solchen Situationen vorgesehener Sinkflug, bei dem man schnell an Höhe verliere, löse häufig Beschwerden wie Ohrenschmerzen aus. So sei es auch bei einigen der insgesamt 188 Passagiere in der betroffenen Maschine gewesen. Sie seien in Basel medizinisch versorgt worden und seines Wissens nach alle wieder wohlauf. Nach Angaben des Flughafens wurden dort 37 Passagiere, die unter Tinnitus und Trommelfellschmerzen litten, medizinisch untersucht.
Der 46-jährige Passagier berichtet gegenüber dem Nachrichtenportal jedoch auch von einem lauten Knall, nachdem die Türen nach der Landung geöffnet wurden. "Dabei sind bei mehreren der Passagiere, die wir sehen konnten [...], die Trommelfelle geplatzt. Das Blut lief ihnen aus den Ohren", wird er weiter zitiert.
Einige Passagiere verweigerten Weiterreise mit Airline Corendon
Der Flieger sei überprüft worden, teilte die Airline mit. Einen Schaden habe man nicht gefunden, "darum wird die Maschine, wenn sie es nicht schon ist, ganz normal wieder in ihren Linienbetrieb gehen", so Braun. Möglicher Auslöser könnten etwa eine falsche Anzeige oder eine nicht ganz verschlossene Tür sein.
Ein Teil der Passagiere habe nach der Landung in Basel nicht weiter mit Corendon reisen wollen. Der "Großteil" sei aber weitergereist und mit einer anderen Maschine der Airline nach Mallorca gebracht worden.