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Einwohnerzahlen Hoher Zuzug von Ausländern lässt Bevölkerung wachsen

Von dpa 20.06.2023, 13:10
Zahlreiche Menschen gehen an Geschäften in einer Einkaufsstraße vorbei.
Zahlreiche Menschen gehen an Geschäften in einer Einkaufsstraße vorbei. Monika Skolimowska/dpa/Archivbild

Berlin/Wiesbaden - In Berlin leben rund 3,8 Millionen Menschen und damit so viele wie zuletzt Anfang der 1940er Jahre. Der Anstieg um rund 78.000 Bewohner im vergangenen Jahr sei vor allem auf den Zuzug von Ausländern zurückzuführen, teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Dienstag mit. Die Berliner mit ausländischem Pass sorgen für eine Verjüngung der Stadt.

Während die Anzahl der Deutschen (rund 2,9 Millionen) das sechste Jahr in Folge zurückging, stieg die Zahl der Ausländer um rund 92.000 auf etwa 834.000 Menschen. Rund 46.000 von ihnen kamen aus der Ukraine. Ende 2022 lebten insgesamt rund 57.000 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Berlin. Damit gehört die Ukraine zu den drei am häufigsten vertretenen Staatsangehörigkeiten. Nur Deutsche sowie Menschen mit türkischem Pass (rund 90.000) waren zahlenmäßig stärker vertreten.

Nach 15 Jahren des Geburtenüberschusses sind den Angaben zufolge 2022 in Berlin wieder mehr Deutsche gestorben als geboren wurden. Daraus ergab sich ein Defizit von rund 3800. Die Gruppe aller übrigen Staatsangehörigkeiten verzeichnete den Statistikern zufolge hingegen mehr Geburten als Todesfälle und somit einen natürlichen Bevölkerungszuwachs von rund 5000 Personen. Grund ist den Experten zufolge die jüngere Altersstruktur.

Die ausländische Bevölkerung verjüngt Berlin: Während in der deutschen Bevölkerung der Anteil der 65-Jährigen und Älteren bei rund 22 Prozent lag, waren es in der ausländischen Bevölkerung nur 6,5 Prozent. Durch die Zunahme der ausländischen Bevölkerung ist das Durchschnittsalter in Berlin von 2021 zu 2022 von 42,6 Jahren auf 42,4 Jahre gesunken.

Insgesamt ist die Bevölkerung in Deutschland im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent beziehungsweise mehr als 1,1 Millionen Menschen gewachsen. Diese Entwicklung sei auf einen deutlichen Anstieg der Nettozuwanderung auf 1,45 Millionen Menschen zurückzuführen, berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag. Vor allem Fluchtbewegungen aus der Ukraine hätten dazu beigetragen.