Studium Hochschule bringt Statistik-Boom bei internationalen Studis
In keinem anderen Bundesland war der Zuwachs an Studierenden aus dem Ausland innerhalb von fünf Jahren laut einer Statistik so hoch wie in Thüringen - das Plus gibt es aber vor allem auf dem Papier.

Erfurt - Vor allem eine Hochschule hat Thüringen einen steilen Anstieg bei der Zahl internationaler Studierender beschert. Zählten die hiesigen Hochschulen im Wintersemester 2018/19 noch 7.099 Studis aus dem Ausland, waren es fünf Jahre später im Wintersemester 21.088. Kein anderes Bundesland habe in dieser Zeit einen so starken Zuwachs an Studierenden aus dem Ausland verzeichnet, teilte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) mit. Das Plus sei aber vor allem auf die „IU Internationale Hochschule“ zurückzuführen.
Hochschule mit Fernstudium-Möglichkeiten prägt Statistik
Denn die „IU Internationale Hochschule“ verlegte ihren Hauptsitz von Nordrhein-Westfalen nach Erfurt. So waren im Wintersemester 2023/24 allein an der IU 12.665 ausländische Studierende eingeschrieben. Das entsprach einem Anteil von 60 Prozent aller internationaler Studierenden in Thüringen, so der DAAD. Die private IU hat Ableger in vielen deutschen Städten und bietet Fernstudium-Möglichkeiten - ihre Studierenden müssen also nicht in Erfurt sein.
Von den öffentlichen Thüringer Hochschulen besuchten im Wintersemester 2023/24 die meisten internationalen Studierenden die Friedrich-Schiller-Universität Jena (2.152), die Technische Universität Ilmenau (1.916) und die Hochschule Schmalkalden (1.163).
Vergleichsweise wenige Erasmus-Studis
Der DAAD hat auch die Daten für das europäische Bildungsprogramm Erasmus in den Blick genommen. Dieses ermöglicht etwa Studierenden akademische Auslandsaufenthalte. 2023 kamen über das Programm 588 Studierende aus dem Ausland nach Thüringen. Diese machten 3,1 Prozent aller internationalen Studierenden aus. Verglichen mit anderen Bundesländern war dieser Anteil mit 2,5 Prozent laut der Statistik nur in Sachsen-Anhalt kleiner.