Besondere Ausstellung Hobby und Meisterschaft - Dresdner Schau zum Mythos Handwerk
Wie in der Kunst sind im Handwerk Kreativität, Wissen zu Material und Werkzeug gefragt. Die Erzählungen darüber gehen weit auseinander - wie eine Ausstellung zeigt.

Dresden - Herrnhuter Sterne, Designerdirndl, alte Teeschalen - eine Ausstellung des Kunstgewerbemuseums Dresden widmet sich dem „Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag“. Es geht um Material und Werkzeug, aber auch Annahmen und Zuschreibungen, „die über das Eindeutige der Tätigkeit, des Berufs oder einer Branche hinausgehen“, hieß es in der Ankündigung der Staatlichen Kunstsammlungen (SKD). Je nach Sichtweise gelte Handwerk als traditionell, authentisch, regional, körperlich oder individuell. Die Schau verstehe sich auch als Forum zur Auseinandersetzung mit dem sächsischen und überregionalen Handwerk von der Vergangenheit bis in die Zukunft.
Im Japanischen Palais spiegeln bis Mitte Dezember mehr als 150 Objekte, Bilder, Infografiken oder Installationen das Verhältnis zwischen lokaler und globaler Produktion, Hobby und Meisterschaft, Einzelstück und Serie, Kopf- und Handarbeit, Luxus und Notwendigkeit, Fortschritt und Tradition aus verschiedenen Perspektiven.
Highlights sind die vor 100 Jahren patentierten Herrnhuter Sterne, ein Designerdirndl, das afrikanische und bayerische Einflüsse vereint oder mit Kintsugi-Technik reparierte Teeschalen. In einer Werkstatt und der Fair Fashion Factory kann das Publikum selbst Hand anlegen und zudem auch mit dem und über das Handwerk als Partner der Ausstellung ins Gespräch kommen.