Alarmstufe Rot wegen Hitze Hitze: Alarmstufe rot in Frankreich - mehr als 45 Grad

Paris - Mit der Hitzewelle ist in Frankreich erstmals die 45-Grad-Marke geknackt worden. Am Freitagnachmittag seien in Villevieille 45,1 Grad gemessen, teilte der französische Wetterdienst mit. Die Gemeinde liegt im Département Gard. Es ist eines der vier Départements, in denen der Wetterdienst für Freitag wegen der Hitze Alarmstufe Rot ausgerufen hatte.
Bereits am frühen Nachmittag wurde der Allzeit-Temperaturrekord in Frankreich gebrochen. In der Kleinstadt Carpentras in Südfrankreich wurden am frühen Freitagnachmittag 44,3 Grad gemessen. Der bisherige gemessene Rekord lag bei 44,1 Grad und stammt aus dem August 2003, gemessen in dem Ort Conqueyrac.
Erstmals Alarmstufe Rot wegen Hitze in Frankreich
Wegen der Hitze hat der französische Wetterdienst erstmals für Freitag Alarmstufe Rot wegen Hitze ausgerufen. Betroffen sind die Départements Bouches-du-Rhône, Gard, Hérault und Vaucluse in Südfrankreich. Dort wurden außergewöhnliche Temperaturen zwischen 42 und 45 Grad erwartet.
Tausende Schulen haben deshalb geschlossen. Am Freitag hätten 4000 Schulen nicht geöffnet oder eine Notfallbetreuung eingerichtet, teilte Frankreichs Premier Édouard Philippe mit. Er rief die Bevölkerung auf, wachsam und vorsichtig zu sein - und auch auf Familienmitglieder und Nachbarn zu achten.
Wegen der andauernden Hitze sind zudem Tiertransporte in Frankreich vorerst verboten worden. „Gestern (Mittwoch) habe ich angeordnet, den Transport von Tieren zu verbieten (...), weil wir die Tiere nicht in Lastwagen und Zügen lassen können“, sagte Landwirtschaftsminister Didier Guillaume dem Sender BFM TV am Donnerstag. Er habe daher Tiertransporte für einige Tage untersagt. Man werde in der kommenden Woche sehen, ob die Hitze nachlässt.
Hitze in Frankreich außergewöhnlich
Seit Anfang der Woche ächzt Frankreich unter der Hitzewelle. Nach Angaben des Wetterdienstes Météo France ist die Hitze außergewöhnlich - zum einen wegen ihres frühen Beginns bereits im Monat Juni, zum anderen wegen der ausgeprägten Intensität am Tag und in der Nacht.
In der Hauptstadt Paris gelten wegen der hohen Ozonbelastung seit Mittwoch Fahrverbote. In einem Vorort wurde ein Kind verletzt, weil Anwohner einen Feuerhydranten geöffnet hatten, um sich abzukühlen, wie der Sender BFM TV berichtete. Die illegale Praxis des „Street Pooling“ hat sich in den vergangenen Jahren in Frankreich verbreitet. Mit dem Wassers aus dem Hydranten entsteht auf der Straße ein Pool - der heftige Wasserstrahl führt allerdings immer wieder zu Verletzungen. Bei der Hitzewelle 2003 starben in Frankreich Tausende Menschen - daher erlässt die Regierung jetzt zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen. (dpa)