Hintergrund Hintergrund: Venus-Forschung war vor allem sowjetische Domäne
Hamburg/dpa. - Die Venus ist eines der beliebtesten Zieleirdischer Raumsonden: Vor der ersten europäischen Expedition «Venus-Express» sind bereits 26 Sonden zum inneren Nachbarplaneten der Erdeaufgebrochen, 24 davon haben ihr Ziel auch erreicht. Die Erforschungder Venus ist dabei vor allem eine sowjetische Domäne gewesen. DieSowjetunion schickte insgesamt 19 Sonden auf den Weg zum«Morgenstern».
Als erster irdischer Kundschafter überflog jedoch die US-amerikanische «Mariner 2» am 14. Dezember 1962 die Venus. Aus einerEntfernung von knapp 35 000 Kilometern wies die NASA-Sonde unteranderem Kohlendioxid in der Atmosphäre nach. Am 1. März 1966 schlugdann die sowjetische «Venera 3» auf der Venusoberfläche auf underreichte damit als erstes von Menschenhand geschaffenes Objekt dieOberfläche eines anderen Planeten - allerdings ohne irgendwelcheDaten zu senden.
Auch die erste weiche Landung auf einem fremden Planeten gelangden Sowjets. Am 15. Dezember 1970 setzte «Venera 7» auf der Venus aufund maß eine Temperatur von 475 Grad Celsius sowie einen Luftdruckvon 90 bar. Die ersten Bilder von der unter dichten Wolkenverborgenen Venusoberfläche funkte «Venera 9» im Oktober 1975. In derFolge stiegen bis Mitte der 1980er Jahre sieben weitere sowjetischeRaumsonden durch die Venusatmosphäre ab und lieferten Farbbilder,Bodenanalysen sowie Atmosphärendaten.
Die NASA-Sonde «Pioneer Venus 1», die am 4. Dezember 1978 denNachbarn der Erde erreichte, kartierte 93 Prozent der Venusoberflächemittels Radar. In den Jahren 1990 und 1991 erstellte die US-amerikanische «Magellan» eine verfeinerte Radarkarte von 99 Prozentder Venusoberfläche. Der letzte irdische Besucher vor «Venus-Express»war die amerikanisch-deutsche Jupiter-Sonde «Galileo», die die Venusam 9. Februar 1990 in rund 16 000 Kilometern Höhe überflog und Bilderund Daten zur Erde funkte.