Hintergrund Hintergrund: Lassa-Fieber ist eine seltene, aber gefährliche Virusinfektion
Hamburg/dpa. - Das Lassa-Fieber ist eine seltene, abergefährliche Virusinfektion, die in Westafrika verbreitet ist.Menschen können sich dort vor allem bei Nagetieren anstecken, wie dasHamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin erläutert. Schondurch Einatmen von Urintröpfchen eines infizierten Tieres oder beimEssen von mit Urin verunreinigten Speisen kann sich ein Menschanstecken. Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch durch Blut,Speichel, Erbrochenes, Urin oder abgehustete Bluttröpfchen istmöglich.
Erstmals nachgewiesen wurde das Fieber bei Menschen, die 1969 imnigerianischen Lassa erkrankt waren. In Deutschland kommt dieKrankheit nur äußert selten vor, wenn sie durch Reisende aus Afrikaeingeschleppt wird. Bislang waren nach Angaben des Berliner RobertKoch-Instituts bundesweit erst vier Erkrankungen bekannt: zwei Fälleaus den Jahren 1974 und 1985 bei Ärzten sowie zwei tödlich verlaufeneInfektionen aus dem Jahr 2000 - eine Studentin, die sich in Afrikaaufgehalten hatte, und ein Nigerianer, der zur Diagnostik undBehandlung nach Deutschland geflogen worden war.
Der Erreger des Lassa-Fiebers gehört zur Gruppe der Arena-Viren.Nach einer Infektion beginnen die ersten Symptome meist nach 7 bis 12Tagen mit Fieber, Kopf- und Halsschmerzen, Husten undVerdauungsbeschwerden. Später kann es zu Hautblutungen, Durchfall undErbrechen kommen. Nach Angaben des Tropeninstituts sterben 5 bis 20Prozent der in eine Klinik eingewiesenen Lassa-Patienten. Medikamentekönnen die Symptome lindern und die Sterberate senken. Die großeMehrheit von 90 bis 95 Prozent der Krankheitsfälle verläuft nachExpertenschätzungen allerdings relativ harmlos und wird oft nichteinmal erkannt.
Lassa zählt wie Ebola und das Dengue-Fieber zu den so genanntenhämorrhagischen Fiebern. Hämorrhagisch (griechisch vonBlutfluss/Blutsturz) beschreibt die Krankheitssymptome: Außer anhohem Fieber können Infizierte an Blutungen und Gewebeschäden leiden.