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Hintergrund Hintergrund: Die Bahnstrecke Moskau-St. Petersburg

28.11.2009, 12:15

Hamburg/dpa. - Für den bereits 1842begonnenen Bau der 650 Kilometer langen Schienenverbindung mussten inunwegsamen Landstrichen Sümpfe trockengelegt und fast 200 Brückenkonstruiert werden. Von 1851 an war die Strecke der nach Zar NikolausI. benannten «Nikolaibahn» durchgängig befahrbar. Die Fahrt vonMoskau nach St. Petersburg dauerte damals etwa 22 Stunden.

Auf der nach der Revolution von 1917 in «Oktoberbahn» umbenanntenStrecke wurden in den 1930er Jahren erstmals Schnellzüge eingesetzt,die die Fahrtzeit auf rund zehn Stunden verkürzten. Seit 1962 ist dieständig modernisierte Verbindung vollständig elektrifiziert und wurdezu einer Schnellstrecke ausgebaut. Seit November 2003 verbindet der«Newski-Express» beide Metropolen innerhalb von viereinhalb Stunden,andere Personenzüge sind acht Stunden unterwegs.

Die staatliche russische Eisenbahngesellschaft RZD, deren St.Petersburger Regionaltochter die Strecke heute betreibt, verzichtetevor wenigen Jahren auf den Bau einer parallel verlaufendenHochgeschwindigkeitsverbindung. Das Unternehmen setzte dageben aufeine weitere Modernisierung der ursprünglichen Strecken.

2005 kaufte RZD beim Siemens-Konzern mehrereHochgeschwindigkeitszüge für 600 Millionen Euro - einschließlich denKosten eines Wartungsvertrages über 30 Jahre. Die Triebzüge aus zehnWagen haben eine Gesamtlänge von 250 Metern und bieten mehr als 600Passagieren Platz. Die «Velaro (Wanderfalke) RUS» genannten Züge miteiner Reisegeschwindigkeit von bis zu 250 Kilometer in der Stundegelten als «Winter-ICE» und sollen noch bei Temperaturen von 40 Gradunter Null betriebsfähig sein. Am 18. Dezember sollte derfahrplanmäßige Verkehr zwischen Moskau und St-Petersburg mit täglichdrei Abfahrten beginnen.