Aygün Mucuk Hells Angels: Gießener Rockerclub-Präsident Aygün Mucuk erschossen

Wettenberg/Wiesbaden - Der Präsident der Gießener Hells Angels ist erschossen worden. Eine Anwohnerin fand den 45 Jahre alten Aygün Mucuk am Freitagmorgen tot vor dem Clubheim der Rocker im mittelhessischen Wettenberg, wie die Polizei in Gießen mitteilte. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung vom Tod Mucuks berichtet.
Zuletzt hatten in Hessen Rivalitäten zwischen den traditionellen Hells Angels aus Frankfurt und den türkisch geprägten Hells Angels aus Gießen für Schlagzeilen gesorgt. Der Machtkampf, bei dem es vor allem um die Gründung einer Ortsgruppe in Gießen gegangen sein soll, hatte vor rund zwei Jahren zu Schüssen vor einem Frankfurter Club mit fünf Verletzten geführt.
Schüsse auf Platz in Frankfurt
Am Himmelfahrtstag dieses Jahres fielen mitten auf einem belebten Frankfurter Platz ebenfalls Schüsse. Hintergrund der blutigen Rocker-Fehde mit zwei Schwerverletzten war nach früherer Einschätzung der Ermittler ein Streit zwischen Frankfurter Hells Angels und einem rausgeworfenen Mitglied. Ein Tatverdächtiger, der rund eine Woche nach den Schüssen gefasst wurde, sitzt seither in Haft. Nach einem anderen Verdächtigen wurde gesucht.
Im August hatte die Polizei in Frankfurt und Wölfersheim in der Wetterau Wohnungen und Vereinsheime der Hells Angels durchsucht. Die Aktion stand in Zusammenhang mit der Schießerei am Vatertag in Frankfurt. Nach Einschätzung des Landeskriminalamts umfasst die Rockerszene in Hessen rund 700 Menschen, die vier Gruppen zugeordnet werden. Im Fokus der Ermittler stehen sie vor allem wegen Rauschgiftdelikten und kriminelle Aktivitäten im Türsteher- und Rotlichtmilieu. (dpa)