Heißer Sommer Heißer Sommer: Milben bedrohen arglose Urlauber

Halle (Saale)/MZ - Letzte Rettung ist der Strand, feiner Sand unter blauem Himmel, goldgelbe Verheißung in drückender Hitze. Hier liegt der Mensch, hier darf er brutzeln, ausgebreitet auf Milliarden von Körnchen mit einem Durchmesser von einem halben Millimeter. Wie angenehm die durch die Finger rieseln! Wie bequem es sich liegt auf dem Sandbett, das sich der Körperform anpasst. Kaum einer der Millionen, die derzeit an den Stränden der Nation liegen, weiß um die lauernde Gefahr. Sand gilt von Haus aus als sauber, erst recht, wenn er wie in den Ostseebädern jeden Morgen frisch geglättet und mit schicken Mustern versehen wird.
Die Wahrheit ist umso grauenvoller: Die Deutschen teilen ihre Lieblingssommerliege mit Trilliarden von Milben, Bakterien und Bärtierchen! Mikroskopisch klein lauern die auf arglose Wirte, denen sie sich an den Hals werfen können - etwa, wenn ein Beachvolleyballer sich in einen Ball wirft und schweißglitschig im Sand landet.
In einem einzigen Kubikzentimeter Sand fanden Forscher bis zu 14 Millionen Bakterien, Pilze und Hefekeime, die Magenschmerzen oder Entzündungen auslösen können. Die Bakteriendichte ist dabei vorn am Strand im feuchten Sand am höchsten. Und sie nimmt hinten auch nach unten schnell ab. Wer also sicher sein will, sonnenbadet in der letzten Reihe, gräbt sich eine Grube und legt sich selbst hinein.