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Soziales Heimaufsicht sieht wachsende Probleme durch Fachkräftemangel

Von dpa 24.04.2023, 16:12
Ein Betreuer geht in einem Pflegeheim mit einer Bewohnerin über den Flur.
Ein Betreuer geht in einem Pflegeheim mit einer Bewohnerin über den Flur. Bernd Weißbrod/dpa/Symbolbild

Halle - Die Heimaufsicht beim Landesverwaltungsamt hat 2022 bei ihren Prüfungen 742 Mängel ausgemacht und damit weniger als im Vorjahr - mehr Probleme gibt es aber beim Personal. „Mit wachsender Sorge sehe ich die durch den Fachkräftemangel entstehenden Probleme“, erklärte der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, am Montag in Halle. Insgesamt seien 279 dieser Mängel gefunden worden. 2020 seien es noch 93, im Jahr 2021 dann 235 gewesen.

Bemängelt wurden etwa die Fachkräftequote, die Personalausstattung und die Mitarbeiterqualifikation. Im Jahresbericht der Heimaufsicht heißt es: „Die Träger haben große Schwierigkeiten, Personal zu akquirieren und erlegen sich oftmals freiwillige Belegungsstopps auf.“

Einen Rückgang bei den gefundenen Mängeln von 222 im Jahr 2021 auf nun 140 gab es etwa bei der Qualität von Pflege und Betreuung. Insgesamt führte die Heimaufsicht 233 Prüfungen durch, davon rund 130 unangemeldet, wie es weiter hieß. In drei stationären Einrichtungen wurden Aufnahmestopps verhängt, wie aus dem Bericht der Heimaufsicht weiter hervorgeht.

Mit einem Teil ihrer Kontrollen geht die Heimaufsicht Beschwerden von Bewohnern und Angehörigen nach. Die Anzahl der Beschwerden ging im Vergleich zum Vorjahr um rund 15 Prozent zurück. Nach 660 Beschwerden im Jahr 2021 waren es nun 562. Auf die personellen Anforderungen etwa hätten sich rund 100 Beschwerden bezogen, auf Pflege und Betreuung rund 250.

Ende 2022 gab es den Angaben zufolge in Sachsen-Anhalt 463 stationäre Einrichtungen für ältere, pflegebedürftige Menschen mit rund 31.600 Plätzen sowie 242 stationäre Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen mit gut 8000 Plätzen. Die Zahlen sind im Vorjahresvergleich weitgehend konstant geblieben.

Bei ambulant betreuten Wohngemeinschaften und den betreuten Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen ist seit Jahren ein kontinuierlicher Zuwachs auf nun 303 neue Wohnformen mit rund 2500 Plätzen zu verzeichnen.