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Heilbronn Heilbronn: Polizist erwacht sieben Wochen nach Anschlag aus Koma

11.06.2007, 15:31
Beamte der Spurensicherung der Polizei arbeiten am 25. April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese an einem Tatort, wo eine Polizeibeamtin getötet und ein weiterer Beamter schwer verletzt wurde. (Foto: dpa)
Beamte der Spurensicherung der Polizei arbeiten am 25. April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese an einem Tatort, wo eine Polizeibeamtin getötet und ein weiterer Beamter schwer verletzt wurde. (Foto: dpa) dpa

Heilbronn/dpa. - Fast sieben Wochen nach dem blutigen Anschlag auf zwei Polizisten in Heilbronn ist der schwer verletzte Beamte ausdem Koma erwacht. Er sei ansprechbar und von der Sonderkommission befragt worden, könne sich aber an die Tat selbst nicht mehrerinnern, teilte die Polizei am Montag mit. «Ihm musste von denErmittlern der Soko mitgeteilt werden, auf welche Art und Weise ihmseine schweren Kopfverletzungen zugefügt wurden», sagte ein Sprecher.Der 25-Jährige sei in einer Reha-Klinik.

Insgesamt gehe es dem Polizisten «weitaus besser als gedacht»,sagte Polizeisprecher Peter Lechner der «Heilbronner Stimme»(Dienstag). Nach Informationen der Zeitung funktioniert dasLangzeitgedächtnis des 25-Jährigen wieder relativ gut. Selbst an PIN-und Telefonnummern oder private Ereignisse erinnere er sich. Nur amTattag klaffe eine Lücke. «Ob er ohne bleibende Schäden sein wird,kann uns kein Arzt sagen», sagte der Polizeisprecher der Zeitung. DerPolizist sitzt nach Angaben des Blattes im Rollstuhl und kann sichselbstständig bewegen.

Der Polizist und seine 22 Jahre alte Kollegin waren am 25. Aprilauf dem städtischen Festplatz Theresienwiese in Heilbronn (Baden-Württemberg) Opfer eines Anschlags geworden. Die beiden Beamten warenbei einem Routineeinsatz, als Unbekannte ihnen in den Kopf schossen.Die 22-Jährige war sofort tot.

Zur Ergreifung der Täter war eine Belohnung von 100 000 Euroausgesetzt worden. Doch die Polizei tappt immer noch im Dunkeln. Auchnach einem Beitrag in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY ... ungelöst»gingen keine entscheidenden Hinweise ein. Die Polizei rechnet weiterdamit, dass Zeugen etwas gesehen haben müssen.

Die Polizei geht von mindestens zwei Tätern aus. Die Kugelnstammten aus zwei verschiedenen Waffen. Die Polizisten gaben keinenNotruf ab, sie wurden nach Einschätzung der Ermittler überrascht. Beider Soko «Parkplatz» seien 980 Hinweise eingegangen, deutlich überdie Hälfte sei abgearbeitet.