Mit Erklärung auf Facebook Heiko Senking: Bürgermeister von Ebstorf hängt AfD-Plakat ab und zeigt sich selbst an.
Ebstorf - Er ist ein Mann mit Prinzipien – und Durchsetzungswillen. Heiko Senking, Bürgermeister der kleinen Gemeinde Ebstorf bei Uelzen (Niedersachsen), hat ein Wahlplakat der AfD abgehängt.
Und nicht nur das: Er begründete die Aktion nicht nur, sondern zeigte sich danach auch selber bei der Polizei an – das unbefugte Abnehmen von Wahlplakaten steht nämlich unter Strafe.
Darum ging's
Vor dem Vereinsgebäude des TuS Ebstorf, dessen erster Vorsitzender Senking ist, hatte die Partei ein Plakat aufgehängt, das eine Schwangere zeigt und die Aufschrift trägt: „Neue Deutsche? Machen wir selber“.
In seiner Begründung via Facebook-Post (Titel: „An die hiesige AfD“) hieß es unter anderem dazu:
Hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich persönlich das anliegende Schild vor den Toren der Geschäftsstelle des TuS Ebstorf in der Bahnhofstraße entfernt habe. Das Schild ist unversehrt und sie können mir mitteilen wo dieses anstatt aufgehängt werden soll. Gerne können sie rechtliche Schritte gegen mich einleiten, allerdings habe ich mich bereits dahingehend heute selber angezeigt.
Zu den Gründen fürs Plakatabhängen führte Heiko Senking weiter aus:
(...) Der TuS Ebstorf besteht wie alle Sportvereine Deutschlands zu einem großen Teil aus Menschen mit Migrationshintergrund, verschiedener Religionen, sind schwul oder lesbisch und was auch sonst immer. Das gemeinsame Ziel aller ist der gemeinsame Sport, der Spaß und auch hier und da der Erfolg. (...) In den Mannschaften und Abteilungen sind die von ihnen genannten politischen Themen hinsichtlich Migration pp. nie ein Thema, da alle aufeinander angewiesen sind. Ich hoffe sehr, dass alle Sportlerinnen und Sportler sowie ihre Angehörigen, Fans und anderes zur Wahl gehen und die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Es war für mich als erster Vorsitzender des TuS Ebstorf unerträglich, dass meine Mitglieder, die wie vorgenannt, in jeglicher Hinsicht kunterbunt gemischt sind, an diesem Schild vorbei in die Geschäftsstelle gehen mussten. Meiner Meinung ist das eine gezielte Provokation, die ich nun abgestellt habe.
Binnen fünf Stunden erreichte der Post mehr als 45.000 Reaktionen bei Facebook und wurde mehr als 15.000 Mal geteilt – hier eine kleine Auswahl der Kommentare:
Es gab aber auch kritische Stimmen:
(smo)