Heckenschützen in USA Heckenschützen in USA: 17-Jähriger war mindestens einmal Schütze

Washington/dpa. - Der 17-jährige Komplize des Heckenschützen von Washington hat nach Angaben der Ermittler in mindestens einem Fall selbst geschossen. John Lee Malvo habe wahrscheinlich am 14. Oktober die FBI-Mitarbeiterin Linda Franklin im Bundesstaat Virginia getötet, sagte der zuständige Staatsanwalt Robert Horan nach Presseberichten vom Montag. Experten wiesen darauf hin, dass Virginia mit dieser Erklärung seinen Anspruch bekräftigen wollte, die beiden mutmaßlichen Heckenschützen John Allen Muhammad und John Lee Malvo vor Gericht zu stellen.
Im Gegensatz zu Maryland, wo die beiden wegen sechsfachen Mordes angeklagt wurden, ist Virginia ein Bundesstaat, in dem die Todesstrafe auch für Jugendliche verhängt wird. Die Staatsanwaltschaft im Bezirk Hanover von Virginia erhob am Montag offiziell Mordanklage gegen Muhammad. In diesem Bezirk waren am 4. und 11. Oktober eine Frau und ein Mann Opfer des Heckenschützen geworden. Malvo wurde bisher lediglich vor einem Jugendgericht angeklagt.
Im Streit um das Vorrecht des Prozesses verweist Virginia darauf, dass Maryland zur Zeit die Todesstrafe ausgesetzt hat. Allerdings soll dieses Moratorium nach Angaben von Gouverneur Parris Glendening für die Heckenschützen ausgesetzt werden. Der Staatsanwalt betonte, dass nicht ganz klar sei, ob der aus Jamaika stammende Malvo wirklich erst 17 Jahre alt ist.
Die beiden mutmaßlichen Heckenschützen hatten im Großraum Washington drei Wochen lang für Angst und Schrecken gesorgt. Sie erschossen mindestens zehn Menschen, drei wurden schwer verletzt.
