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Havarierte Fähre Havarierte Fähre: Wrack der "Norman Atlantic" nähert sich Hafen von Brindisi

02.01.2015, 11:09
Die Norman Atlantic auf dem Weg zum Hafen von Brindisi
Die Norman Atlantic auf dem Weg zum Hafen von Brindisi REUTERS Lizenz

Brindisi - Das Wrack der Unglücksfähre „Norman Atlantic“ nähert sich Italien. Schlepper hatten das havarierte Schiff am Freitagmorgen bis wenige Meilen vor den Hafen von Brindisi gezogen, wie aus Schiffstrackingdiensten hervorgeht.

In dem ausgebrannten Schiff könnten noch weitere Opfer des Unglücks gefunden werden. Auf der Fähre war am Sonntag ein Feuer ausgebrochen. Mindestens 13 Menschen starben. An Bord waren blinde Passagiere, und die Passagierlisten stimmten nicht mit den tatsächlichen Fahrgästen überein. Deshalb ist unklar, wie viele Menschen noch vermisst werden.

Erneut hunderte Flüchtlinge vor Italien gerettet

Italiens Küstenwache ist erneut Hunderten Flüchtlingen auf einem führerlosen Frachter im Mittelmeer zur Hilfe geeilt. Die Einsatzkräfte brachten die unter der Flagge Sierra Leones fahrende „Ezadeen“ am Freitag nach eigenen Angaben unter Kontrolle. Das Schiff mit etwa 450 Migranten an Bord sollte in den Hafen der kalabrischen Küstenstadt Crotone geschleppt werden. Es ist bereits das zweite Mal innerhalb weniger Tage, dass ein Flüchtlingsschiff ohne Besatzung vor der Küste des Landes im Mittelmeer entdeckt wurde.

Das Phänomen der „Geisterschiffe“ im Mittelmeer, die ohne Besatzung und vollgepfercht mit Flüchtlingen ihrem Schicksal überlassen werden, zeigt nach Ansicht der EU-Grenzschutzagentur Frontex einen „neuen Grad der Grausamkeit“. „Das ist eine neue Erscheinung dieses Winters“, sagte Pressesprecherin Ewa Moncure in Warschau. Der Schmuggel von Flüchtlingen sei ein „Multimillionengeschäft“. Für die Schmuggler lohne sich die Rechnung, wenn ein bereits ausgemustertes Schiff ohne Crew und Treibstoff auf dem Meer zurückgelassen werde. (dpa, afp)