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2. Fußball-Bundesliga Hannovers neuer Hoffnungsträger: 96 holt Trainer Titz

Hannover 96 nimmt den nächsten Anlauf Richtung Bundesliga. Dafür kommt jetzt der Trainer des Liga-Konkurrenten Magdeburg. Die Erwartungen an Christian Titz sind hoch.

Von Claas Hennig und Sebastian Stiekel, dpa 15.06.2025, 13:36
Hannovers neuer Mann an der Seitenlinie: Trainer Christian Titz.
Hannovers neuer Mann an der Seitenlinie: Trainer Christian Titz. David Inderlied/dpa

Was sechsmal nicht gelang, soll nun mit Christian Titz gelingen. Der 54-Jährige ist der neue Hoffnungsträger bei Hannover 96 für das Projekt Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Der neue Cheftrainer kommt vom Zweitliga-Konkurrenten 1. FC Magdeburg zu den Niedersachsen. Das gaben beide Clubs nach wochenlangen Verhandlungen bekannt. Titz unterschrieb einen Vertrag bis 2027.

„Er bringt eine sehr klare Philosophie mit und steht für einen Fußball, den wir bei Hannover 96 sehen wollen: mutig, intensiv und nach vorne orientiert“, sagte Hannovers Geschäftsführer Marcus Mann über den neuen Mann an der Seitenlinie.

Mit Titz kommt Co-Trainer André Kilian (38) in die niedersächsische Landeshauptstadt, der auch schon beim Hamburger SV und Rot-Weiss Essen sein Assistent gewesen war. Lars Barlemann (35) werde weiter zum 96-Trainerteam gehören, hieß es in der 96-Mitteilung.

Erfolgreiche Zeit in Magdeburg

Titz arbeitete viereinhalb Jahre in Magdeburg und führte den früheren Europapokalsieger in dieser Zeit aus dem Abstiegskampf der 3. Liga in die Spitzengruppe der 2. Bundesliga. 2022 war der Zweitliga-Aufstieg gelungen. Danach schaffte Titz mit der Mannschaft jeweils zweimal den Klassenverbleib. In der vergangenen Saison hatten die Magdeburger bis in die Schlussphase hinein noch Aufstiegschancen. Am Ende landeten sie auf Rang fünf. 

„Die gemeinsame Zeit mit Christian Titz und André Kilian über mehr als vier Jahre war sehr intensiv und vor allem vom sportlichen Erfolg geprägt“, sagte Magdeburgs Sport-Geschäftsführer Otmar Schork in einer FCM-Mitteilung. „Das wird uns allen in Erinnerung bleiben. Vor allen Dingen der Zusammenhalt in der Mannschaft und im Trainerteam war außergewöhnlich gut.“ 

Überraschender Abschied aus Magdeburg

Ende der vergangenen Saison hatte Titz dennoch seinen Abschied vom Team aus Sachsen-Anhalt angekündigt. Daraufhin wurde er bei mehreren Vereinen als neuer Trainer gehandelt. Nun landete er in Hannover. „Ich bin dankbar, dass man mir das Vertrauen und die Verantwortung übertragen hat, das Traineramt bei Hannover 96 zu übernehmen“, sagte er. 

Die 96er verpassten zuletzt zum sechsten Mal nacheinander ihr großes Ziel Erstliga-Rückkehr. Der Club beschäftigte allein in der vergangenen Saison drei Trainer: Stefan Leitl, André Breitenreiter und Lars Barlemann.

In Hannover soll Titz mit seinem offensiven Spielstil für Begeisterung und Erfolg sorgen und junge Spieler entwickeln. „Als sich die Möglichkeit ergeben hat, für unseren Neustart in diesem Sommer Christian Titz als Cheftrainer zu gewinnen, waren wir uns schnell einig, dass wir es mit ihm gemeinsam angehen wollen“, sagte 96-Geschäftsführer Mann. 

Mannschaft ist jetzt gefordert

Jetzt sei es der Job der Mannschaft, „von Tag eins an gemeinsam mit dem Trainerteam hart daran zu arbeiten, die Spielidee aufzunehmen, zu verinnerlichen und auf den Platz zu bringen“. Dieser Tag eins wird am kommenden Samstag (11.15 Uhr) sein, wenn Titz beim Trainingsauftakt zum ersten Mal auf seine neuen Spieler trifft. 

Er sei gespannt auf die Mannschaft und das Team drumherum und freue sich auf die Stadt und die Menschen im Umfeld des Clubs, „die wir von Beginn an auf unserem gemeinsamen Weg einbinden und mitnehmen wollen“.

Titz kennt Sportdirektor Becker aus HSV-Zeiten

In Hannover trifft er auf einen alten Bekannten. Der neue Sportdirektor Ralf Becker und er kennen sich aus ihrer kurzen gemeinsamen Zeit beim HSV nach dem Bundesliga-Abstieg 2018. Titz hatte die Profi-Mannschaft in fast aussichtsloser Lage übernommen und beinahe noch vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit bewahrt. 

In der Folgesaison sollte er gemeinsam mit dem neuen Sportvorstand Becker die Hamburg wieder zurück in die Bundesliga bringen. Doch nach zehn Spieltagen in der 2. Liga stellte Becker ihn frei. 

In Hannover gab sich Becker von der Verpflichtung von Titz überzeugt. „Christian Titz hat in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass er sowohl Mannschaften als auch einzelne Spieler besser machen, weiterentwickeln und erfolgreich durch eine Saison führen kann“, sagte er. „Wir sind überzeugt, dass Christian mit seiner Persönlichkeit, seiner Herangehensweise und seiner Spielidee sehr gut zu Hannover 96 passen wird.“