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Handy-Überwachung Handy-Überwachung: Auch Internetriese Google sammelt Telefondaten

25.04.2011, 16:27

SAN FRANCISCO/MZ/STK. - Die Nachricht über angeblich millionenfach ausspionierte Aufenthaltsdaten von iPhone-Nutzern bescherte dem erfolgsverwöhnten Hightech-Konzern Apple einen dicken Kratzer im Image-Lack. Politiker reagierten empört auf die bereits vor einem Jahr von US-Experten gemachte Entdeckung, dass der Konzern Bewegungsprofile von Nutzern des Mobiltelefons iPhone und des Minicomputers iPad erstellt. Datenschützer forderten Aufklärung, was die Firma mit den Bewegungsprofilen seiner Kunden vorhabe und drohten mit Bußgeldern. iPhone-Besitzer etwa beim Kurznachrichtenportal Twitter reagierten nervös und suchten nach Möglichkeiten, die Tracking-Funktion abzuschalten. Das Programm erlaubt es Nutzern selbst, aber auch Außenstehenden, die Aufenthaltsdaten eines iPhones auszulesen.

Reporter des Wall Street Journal allerdings deckten jetzt auf, dass Apple mit seiner Praxis der Quasi-Überwachung seiner Kunden nicht allein steht. Auch Konkurrent Google, der versucht, Apple mit seiner freien Smartphone-Betriebssoftware Android Marktanteile im Handymarkt abzujagen, sammele Informationen zum jeweiligen Aufenthalt der Nutzer von Android-Handys. Der Sicherheitsexperte Samy Kamkar konnte an einem Android-Smartphone nachweisen, dass Ortsdaten "aller paar Sekunden" aufgezeichnet würden. Mehrmals in der Stunde würden die Informationen dann an Google gesendet. "Wenn das Handy ein drahtloses Netzwerk erkennt", so Kamkar auf seiner Internetseite, "sendet es zudem dessen Adresse, Informationen über die Signalstärke und die GPS-Koordinaten ans Mutterschiff." Google verwies laut Huffington Post darauf, dass jeder Nutzer gefragt werde, ob er die Funktion aktivieren wolle.