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Hamburg Hamburg: Sprayer "OZ" tödlich verunglückt

26.09.2014, 09:43
Ein Graffiti-Sprayer besprüht eine Mauer.
Ein Graffiti-Sprayer besprüht eine Mauer. Symbol/dpa Lizenz

Hamburg - Mit dem Namen „OZ“ ist Walter Josef Fischer in Hamburg bekannt geworden. Mehr als 120 000 seiner typischen Symbole wie Smileys, Kringel und der Namenszug soll er auf Hauswände, Ampelmasten und Stromkästen der Hansestadt gesprüht haben. Seine Taten hatten die Debatte befördert, ob Graffiti als Kunst oder Sachbeschädigung zu werten ist. Er selbst sah sich als Kämpfer gegen die Normen der deutschen Sauberkeit und die Kommerzgier, wie er der taz einmal sagte. Eine Hamburger Galerie zeigte auch seine Werke.

Am Donnerstag ist Oz im Alter von 64 Jahren gestorben. Der Sprayer verunglückte beim Sprühen in Hamburg. Nachdem ein S-Bahnführer die Leiche bemerkt und die Leitstelle verständigt hatte, fanden die Beamten den Mann mit schweren Kopfverletzungen an der Strecke zwischen Hauptbahnhof und Berliner Tor. „OZ“ sei von einem Zug erfasst worden, teilten die Behörden mit. Am Unglücksort habe eine Sprühdose gelegen. Das Schriftzeichen „OZ“ war an der Abdeckung einer Stromschiene zu sehen.

Der Sprayer war zuletzt Anfang 2012 in einer Berufungsverhandlung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. In erster Instanz hatte das Urteil auf 14 Monate Haft gelautet. Davor hatte er mehrfach vor Gericht gestanden und auch im Gefängnis gesessen, insgesamt rund acht Jahre. Seine Tags sollen einen Sachschaden in sechsstelliger Höhe verursacht haben. (BLZ, dpa)