Gummibänder und Plastiktüten Gummibänder und Plastiktüten: Grüne Meeresschildkröte an Plastikmüll im Bauch verendet
Bangkok - Gummibänder, Fetzen von Plastiktüten und Fischernetzen - an einer großen Menge Plastikmüll im Magen ist eine Grüne Meeresschildkröte in Thailand verendet.
Das sieben Kilogramm schwere Tier war vergangene Woche in der Provinz Chanthaburi an der Ostküste des Landes angespült worden und nach vergeblichen Rettungsversuchen zwei Tage später gestorben, teilte der Leiter eines Forschungs- und Entwicklungszentrum für Meeresressourcen am Montag mit. „Plastiktüten sehen für Schildkröten aus wie Seegras oder Quallen. Sie können keinen Unterschied erkennen“, sagte Supawat Karnadireklarp.
Vor der Grünen Meeresschildkröte waren bereits andere Meerestiere in Thailand an Plastikabfällen gestorben. Erst vor zwei Wochen kam im Süden des südostasiatischen Landes ein Kurzflossen-Grindwal mit 80 Plastiktüten im Magen um. Umweltschützern zufolge zeigen diese Fälle, welche gefährlichen Konsequenzen der Umgang des Landes mit Plastik und das Fehlen einer ordentlichen Müllentsorgung haben. Nach Angaben von Regierungsbehörden produzierte das Land 2017 etwa 27,4 Millionen Tonnen Hausmüll. Weniger als ein Drittel davon wurde wiederverwertet.
Der Kurzflossen-Grindwal war in einem Kanal nahe der Grenze zu Malaysia in der Provinz Songkhla entdeckt worden. Nach einer fünftägigen Rettungsaktion erbrach er fünf Plastiktüten und starb. Bei einer Autopsie wurden zahlreiche weitere Plastiktüten in seinem Magen gefunden, die insgesamt rund acht Kilogramm wogen. (dpa)