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  5. Film House of Gucci: Erben wütend über Film mit Lady Gaga und drohen mit rechtlichen Schritten

„House of Gucci“ Gucci-Erben wütend über Film mit Lady Gaga

Der Film „House of Gucci“ erzählt von der Geschichte des italienischen Modeimperiums. Den Erben passt der Kinostreifen jedoch überhaupt nicht. In einem offenen Brief drohen sie mit rechtlichen Konsequenzen.

Aktualisiert: 02.12.2021, 10:16
Lady Gaga und Schauspielkollege Adam Driver bei der Premiere von „House of Gucci“.
Lady Gaga und Schauspielkollege Adam Driver bei der Premiere von „House of Gucci“. (Foto: dpa)

Halle (Saale)/DUR/acs - Der Film „House of Gucci“ mit Lady Gaga in der Hauptrolle wird in Hollywood bereits gefeiert. In Deutschland kommt er diese Woche in die Kinos. Seit die ersten Filmkritiken eintrudeln ist klar: Mit ihrer schauspielerischen Leistung kann sich Lady Gaga gute Chancen für eine Oscar-Nominierung ausmalen.

Guccis Erben wütend über Film „House of Gucci“

Doch es gibt jemand, der über den Film gar nicht begeistert ist: Guccis Erben. In einem offenen Brief in der italienischen Zeitung „La Repubblica" machen sie ihrem Ärger Luft. „Die Familie Gucci behält sich das Recht vor, jede Initiative zu ergreifen, um ihren Namen und ihr Image sowie das ihrer Angehörigen zu schützen", droht die Familie den Machern des Film.

Das Problem: Vor allem Patrizia Reggiani, gespielt von Lady Gaga, komme in dem Film zu gut weg. Denn „House of Gucci" handelt von dem Mord an Maurizio Gucci (gespielt von Adam Driver) in den 90er Jahren. Ein Gericht befand damals dessen Ex-Frau Patrizia Reggiani schuldig, die Ermordung in Auftrag gegeben zu haben.

Gucci-Erben ärgern sich über falsche Darstellung der Familie im Film

Der Film vom britischen Regisseur Ridley Scott stelle nun ausgerechnet Patrizia Reggiani als Opfer dar, beschwert sich die Familie. Auch die Tatsache, dass die Gucci-Familie als Schläger, ignorant und unsensibel porträtiert werden, gefällt den Erben nicht.

Die Filmproduktion hätte sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Familie persönlich zu kontaktieren. „Dies ist äußerst schmerzhaft von einem menschlichen Standpunkt aus betrachtet und eine Beleidigung für das Erbe, auf dem die Marke heute gebaut wird", erklären sie.

Und noch etwas stimme nicht: Dass Reggiani es mit einem frauenfeindlichen Umfeld zu gehabt hätte, wie im Film dargestellt. Schon in den 80ern habe es bei Gucci weibliche Führungskräfte gegen, betonen die Erben. Gucci behalte sich ausdrücklich „alle Schritte“ vor, den Namen und den Ruf der Familie auch rechtlich zu verteidigen.

Modekonzern heute: „House of Gucci“ gut fürs Geschäft

Die Familie hat seit den 90er Jahren nichts mehr mit dem Luxus-Modehaus zu tun. Dieses befindet sich inzwischen im Besitz der französischen Konzerngruppe Kering. Der Konzern hat jedoch offensichtlich nichts gegen den Film.

Salma Hayek, die in „House of Gucci" eine Nebenrolle spielt, ist sogar mit dem Vorstandschef des französischen Konzerns François Pinault verheiratet. Kein Wunder, dass Kering nichts gegen den Kinostreifen hat: Denn gut fürs Geschäft ist er allemal: Angeblich schnellte die Nachfrage nach Gucci-Handtaschen seit Kinostart rasant nach oben.