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Berliner Landesliste Grüne ziehen mit Lisa Paus in den Bundestagswahlkampf

Die Berliner Grünen stellen sich für den Bundestagswahlkampf auf. Auf einer Delegiertenversammlung in Berlin-Moabit bestimmten sie die Landesliste.

Von dpa 14.12.2024, 13:06
Die Berliner Grünen haben die bisherige Bundesfamilienministerin Nina Paus auf Platz eins der Landesliste für die Bundestagswahl gewählt.
Die Berliner Grünen haben die bisherige Bundesfamilienministerin Nina Paus auf Platz eins der Landesliste für die Bundestagswahl gewählt. Fabian Sommer/dpa

Berlin - Die Berliner Grünen ziehen mit der bisherigen Bundesfamilienministerin Lisa Paus auf dem Spitzenplatz ihrer Landesliste in den Bundestagswahlkampf. Bei einer Landesdelegiertenversammlung in Berlin-Moabit erhielt sie 107 von 140 abgegebenen Stimmen und damit ein Zustimmungsergebnis von rund 76 Prozent. Es war unter den Kandidatinnen und Kandidaten für die ersten drei Listenplätze das schwächste Ergebnis. 

Paus, die aus dem Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf kommt, stand schon bei der Bundestagswahl 2021 auf Platz eins der Landesliste. Darüber bestimmen die Parteien, wer aus ihren Reihen ins jeweilige Parlament einziehen soll, wenn ihnen wegen eines guten Zweitstimmenergebnisses mehr Mandate zustehen, als sie direkt gewonnen haben. 

Stellvertretender Fraktionschef auf Platz zwei

Auf Listenplatz zwei landete mit knapp 89 Prozent der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andreas Audretsch (Neukölln), nachdem der Verkehrsexperte Stefan Gelbhaar seine Kandidatur für diesen Platz zuvor zurückgezogen hatte. Beide sind bereits Abgeordnete im Bundestag. 

Auf Platz drei wählten die Delegierten mit knapp 83 Prozent der Stimmen Berlins Grünen-Parteivorsitzende Nina Stahr (Kreisverband Steglitz-Zehlendorf), die ebenfalls zurück in den Bundestag will, dem sie seit der teilweisen Wiederholungswahl im Frühjahr nicht mehr angehört. Als Abgeordnete hatte sie sich vor allem mit Bildungs- und Familienthemen beschäftigt.

Stahr hat den Landesvorsitz an der Seite von Philmon Ghirmai erst im Dezember 2023 in einer Krisensituation übernommen, aber keinen Hehl daraus gemacht, dass sie ihre Arbeit im Bundestag gerne weiterführen möchte. Dann müsste sich die Partei 2025 eine neue Vorsitzende suchen - Vorsitz und Bundestagsmandat schließen sich bei den Berliner Grünen aus.

Renate Künast nicht erneut angetreten

Die langjährige Berliner Bundestagsabgeordnete und frühere Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast hatte dagegen schon frühzeitig angekündigt, nicht noch einmal kandidieren zu wollen. 

Nach den Daten einer Umfrage von infratest dimap, die Mitte November im Auftrag des RBB erhoben wurden, käme die CDU in ihren Berliner Wahlkreisen auf 24 Prozent, dicht gefolgt von den Grünen mit 22, der AfD mit 17 und der SPD mit 13 Prozent.

Für die Grünen gilt als sehr wahrscheinlich, dass zumindest die beiden Ersten auf der Landesliste in den Bundestag kommen, auch wenn sie das Direktmandat nicht gewinnen.