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Naturschutz Grüne verlangen besseren Schutz von Stadtwäldern

Zuletzt wurde in Deutschland viel über das Stadtbild diskutiert. Fest steht eines: Zu einem schönen Stadtbild gehört auch eine „grüne Lunge“. Um deren Schutz in Sachsen sind die Grünen besorgt.

Von dpa 16.12.2025, 11:48
Der Leipziger Auwald ist mit einer Fläche von mehr als 2.000 Hektar einer der größten Stadtwälder in Mitteleuropa. (Archivbild)
Der Leipziger Auwald ist mit einer Fläche von mehr als 2.000 Hektar einer der größten Stadtwälder in Mitteleuropa. (Archivbild) Jan Woitas/dpa

Dresden - Die Grünen im Sächsischen Landtag drängen auf einen besseren Schutz für Stadtwälder im Freistaat und fordern deshalb eine Reform des Waldgesetzes. „Der Stadtwald in Sachsen ist weitestgehend ungeschützt und wird es wohl auch weiterhin bleiben“, erklärte die Fraktion in Auswertung einer Kleinen Anfrage im Landtag. Erst kürzlich sei in der Dresdner Albertstadt der 1,2 Hektar große „Wald am Holunderwäldchen“ vollständig gerodet worden. 

Regierung plant keine entsprechende Anpassung des Waldgesetzes

Die Grünen verweisen darauf, dass nach dem sächsischen Waldgesetz Genehmigungen für ein Abholzen erst ab einer Fläche von zwei Hektar notwendig sind. „Statt gezielter Wiederaufforstung ist vielerorts eine Ausbreitung invasiver Arten zu beobachten. Die Staatsregierung plant im Freistaat dennoch keine Anpassung des Waldgesetzes“, hieß es. Das hatte das für Forst zuständige Umwelt- und Agrarministerium in der Antwort auf die Kleine Anfrage so mitgeteilt. 

Grüne: Stadtwald in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig

„Es ist erschreckend, wie vehement sich das sächsische Umweltministerium weigert, auf die dramatischen Klimaveränderungen zu reagieren. Jeder Hektar Wald ist wichtiger denn je. Besonders in den Städten helfen Wälder, denn sie kühlen überhitzte Quartiere, speichern Wasser, binden Kohlenstoff und sind für viele Menschen die einzige frei zugängliche Natur in ihrem Wohnumfeld“, sagte der Abgeordnete Wolfram Günther, der in der vergangenen Legislaturperiode als Minister auch für den Forst zuständig war. 

Günther ging seinen Nachfolger Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) direkt an. „Die Untätigkeit des Umweltministers ist ein politisches Armutszeugnis. Das Sächsische Waldgesetz braucht ein zeitgemäßes Update: Wald in dicht besiedelten Gebieten benötigt besonderen Schutz.“ Nötig seien verbindliche Genehmigungspflichten für Waldflächen jeder Größe im urbanen Raum sowie klare Regeln für die Wiederbewaldung und das Management invasiver Arten. „Wald in der Stadt ist kein Bauvorrat, sondern Teil der Daseinsvorsorge.“