Großbritannien: Großbritannien: Treibstofflager bei London ist explodiert

London/dpa. - Mehrere Explosionen haben ein Treibstofflagernördlich der britischen Hauptstadt London am frühen Sonntagmorgen inein flammendes Inferno verwandelt. Nach Polizeiangaben wurden bei demUnglück insgesamt 36 Menschen verletzt, vier von ihnen schwer. Siewurden in nahe gelegenen Krankenhäusern behandelt. Das Unglückereignete sich nach Angaben des Rundfunksenders BBC um kurz nach 6.00Uhr Ortszeit in der Nähe des Flughafens Luton.

Erste Vermutungen, ein Flugzeug könnte in die Tanks mit Öl, Benzinund Kerosin gestürzt sein, bestätigten sich nicht. Der Verkehr aufdem rund 15 Kilometer entfernten Flughafen Luton war den Berichtenzufolge am Vormittag nicht beeinträchtigt. «Es ist noch zu früh,irgendetwas zur Ursache zu sagen», sagte ein Polizeisprecher. «Aberes ist klar, dass es sich um ein Unglück handelt.» Ein Sprecher derFeuerwehr sagte: «Es ist das größte Feuer, das ich je gesehen habe.»Die Situation sei jedoch unter Kontrolle.

Wie Augenzeugen berichteten, wurde das Buncefield-Treibstofflagerin Hemel Hempstead zunächst von einer großen Explosion erschüttert,die noch 60 Kilometer vom Unglücksort entfernt zu hören war. Danachhabe es noch drei kleinere Explosionen gegeben, hieß es bei BBC. DieFlammen über dem Treibstofflager schossen den Berichten zufolge biszu 100 Meter hoch in den Himmel. Rund 70 Feuerwehrleute waren imEinsatz. Das Lager versorgt den Flughafen Luton und wird von mehrerengroßen Ölgesellschaften genutzt. Den Angaben nach handelt es sich uminsgesamt 20 Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils rund 13,6Millionen Litern.

«Es gab einen lauten Knall, und das ganze Haus erzitterte», sagteein Anwohner. Viele Häuser wurden beschädigt, Fensterscheibenzerbarsten, Menschen wurden in Sicherheit gebracht. «Wir dachten alserstes an einen Flugzeugabsturz und rannten wie viele unsererNachbarn auf die Straße», sagte eine in der Nähe des Lagers wohnendeBBC-Mitarbeiterin. Andere Anwohner berichteten von abgedecktenDächern, eingedrückten Haustüren und Rissen in den Wänden.

«Hier sieht es aus wie in einem Katastrophenfilm», sagte einReporter der BBC. Andere verglichen das Unglück mit einem «Erdbeben»oder «Vulkanausbruch». Angesichts einer überdimensionalen schwarzenRauchwolke wurden die Anwohner aufgefordert, die Fenster geschlossenzu halten und ihre Häuser möglichst nicht zu verlassen. Eine Autobahnin der Nähe der Unglücksstelle wurde gesperrt.