Großbritannien Großbritannien: Der Fuchsjagd auf der Inel droht da endgültige Verbot

London/dpa. - Vor dem Parlament protestierten hunderte Tierschützer gegen den«barbarischen Blutsport», und Jäger demonstrierten für denFortbestand der ländlichen Lebensweise. Im Lauf der fünfstündigenDebatte hatte die Labour-Regierung auf Grund allzu starkenWiderstands aus den eigenen Reihen ihren eigenen Vorschlag zurAbstimmung zurückgezogen. Dieser sah vor, dass zwar Rotwild und Hasenin England und Wales nicht länger von Hunden zu Tode gehetzt werdensollten. Für Füchse wäre dies aber nicht gänzlich ausgeschlossenworden. Mit dem Kompromiss wollte Premierminister Tony Blairerreichen, dass die ländliche Wählerschaft nicht verprellt wird. Dochseine eigenen Hinterbänkler machten ihm nun einen Strich durch dieRechnung.
Eine Mehrheit von 362 Abgeordneten stimmte für eine Änderung desGesetzesvorschlags hin zu einem Komplettverbot und nur 154 dagegen.Damit ist der Streit um die Fuchsjagd aber noch nicht beendet. Imnächsten Schritt wird nun ein Ausschuss das Gesetz ausarbeiten, dasdann dem konservativ geprägten Oberhaus vorgelegt wird. Von dort wirdallerdings, wie in den Jahren zuvor, starker Widerstand erwartet.Letztlich könnte die Regierung jedoch mittels eines Sondergesetzesein Verbot durchsetzen.
Phyllis Compbell-McRae von der Vereinigung zum Schutz bejagterTiere sagte: «Die Grausamkeit der Hetzjagd mit Hunden ist in einermodernen Gesellschaft nicht zu akzeptieren.» Dies hatte auch dieLabour-Regierung unter Blair bei ihrem Amtsantritt 1997 so gesehenund ein rasches Ende versprochen. Doch seitdem geht es mit denAbstimmungen um das Fell des Fuchses hin und her. Mit der Abstimmungim Oberhaus ist im Herbst zu rechnen.
Von der hitzigen Diskussion um die Fuchsjagd blieb auch dasKönigshaus nicht verschont. Nach früheren Zeitungsberichten hatKönigin Elizabeth II. Angst davor, dass die Vorliebe der Royals fürdie Fuchsjagd der britischen Monarchie schaden könnte. So soll sieThronfolger Prinz Charles und dessen Söhnen William und Harry sogarempfohlen haben, auf diesen Sport zu verzichten. Charles selbst hattezuvor öffentlich erklärt, bei einem Fuchsjagdverbot werde erauswandern und für den Rest seines Lebens Ski fahren.