Bilanz 2025 Großbrand lässt Waldbrandfläche in Sachsen-Anhalt steigen
In einem unterdurchschnittlichen Waldbrandjahr lässt ein Feuer im Landkreis Anhalt-Bitterfeld fast 50 Hektar Wald verbrennen. Was das für die Statistik bedeutet.

Halberstadt - 2025 ist bislang kein waldbrandträchtiges Jahr. „Im langjährigen, statistischen Vergleich ist 2025 ein eher unterdurchschnittliches Waldbrandjahr“, schätzt Andreas Goldschmidt vom Landeszentrum Wald in Halberstadt ein.
Ein Großbrand in der Gemarkung Jütrichau im Landkreis Anhalt-Bitterfeld habe allerdings die Waldbrandfläche erheblich ansteigen lassen: Dort brannten vom 5. bis 10. Juli 49,18 Hektar Wald. Die verbrannte Getreidefläche sei um ein Vielfaches größer gewesen, sagte Goldschmidt.
So sieht der Vergleich zum Vorjahr aus
Bis zum 23. September wurden dem Landeszentrum Wald insgesamt 64 Waldbrände gemeldet, wie es weiter hieß. Zusammen hätten sie eine Fläche von 68,09 Hektar gehabt. Der Bundesforst ist nicht berücksichtigt, hieß es.
Im Vorjahr hatte es in Sachsen-Anhalt 37 Waldbrände auf zusammen 38,95 Hektar gegeben. „Dabei hatten zwei Waldbrände im Nationalpark Harz und der Oranienbaumer Heide am 6. September 2024 insgesamt eine Fläche von 32 Hektar“, so Goldschmidt. Das Landeszentrum Wald erfasst ausschließlich Waldbrände; andere Vegetationsbrände wie Getreidebrände werden nicht berücksichtigt.
Goldschmidt erklärte mit Blick auf das Waldbrandjahr: „Das trockene Frühjahr hat bereits Voraussetzungen für die hohe Waldbrandgefahr geschaffen; geringe Niederschläge und hohe Temperaturen sorgten für eine weitere Verschärfung der Lage.“
Höchste Waldbrandstufe wurde 80 Mal ausgerufen
Die höchste Waldbrandstufe 5 wurde in diesem Jahr in den insgesamt 19 Überwachungsbezirken im Land 80 Mal ausgerufen - ein relativ niedriger Wert im Vergleich zu den Vorjahren, als die Stufe zwischen 101 und 213 Mal galt. Besonders betroffen war der Osten Sachsen-Anhalts rund um Wittenberg, wo an 20 Tagen die höchste Waldbrandwarnstufe galt.
Vergleichsweise häufig trat in diesem Jahr die mittlere Waldbrandstufe 3 auf. Sie galt insgesamt an 46 bis 84 Tagen, besonders häufig im Harz. Die Waldbrandgefahr wird unter anderem durch Temperatur, Niederschlagsrate und den Zustand der Vegetation in einer Region ermittelt.