Griechenland Griechenland: Seebeben erschüttert Inseln im Ionischen Meer
Athen/dpa. - In den vergangenen zwei Wochen hatten zwei andere Seebeben denSüden von Kreta sowie die kleine Insel Kastellorizo im äußerstenSüdosten des Landes erschüttert. Sichtbare Flutwellen waren dabeinach Berichten griechischer Medien nicht entstanden.
Nach der verheerenden Flutwelle in Asien debattieren auch inGriechenland Wissenschaftler und Katastrophenschützer darüber, wieman sich am Mittelmeer vor Tsunamis schützen kann. Nach erstenwissenschaftlichen Studien wird in der Ägäis alle 60 Jahre mit einergrößeren Flutwelle gerechnet. Kleinere Flutwellen kämen im Schnittalle 15 Jahre vor, sagte der Direktor des Athener seismologischenInstituts, Gerasimos Papadopoulos. Am stärksten gefährdet sei dieRegion am Golf von Korinth sowie der Norden von Kreta.
Die letzte große Flutwelle in der Ägäis hatte 1956 insgesamt 53Menschen auf den Kykladen das Leben gekostet. Augenzeugen von derInsel Amorgos berichteten damals, die Welle sei 20 Meter hochgewesen. Der Tsunami war nach einem Beben der Stärke 7,8 auf derRichterskala ausgelöst worden.
Ein großes Problem für ein Frühwarnsystem ist die Zeit: In engumschlossenen Meeren wie zum Beispiel der Ägäis bleiben nur wenigeMinuten bis eine Flutwelle die Küste erreicht. Dort wird bereits einSystem von Bojen, Funkgeräten und Satellitenverbindungen aufgebaut,um die Höhe der Wellen zu messen. Es kann derzeit aber im Ernstfallnoch nicht vorwarnen. Am Golf von Korinth wäre ein TsunamiPapadopoulos zufolge schneller als jeder Alarmplan.
Flutwellengefahr bestehe aber auch für andere Mittelmeerregionen.Dazu gehörten die Küste der Toskana in Italien, die Dodekanes-Inselgruppe vor der Südwestküste der Türkei sowie die Küste Syriens,Libanons, Israels und Algeriens. Die Mittelmeerstaaten der EU habenbereits angekündigt, ein gemeinsames Frühwarnsystem entwickeln zuwollen.