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Sorge vor Personalabbau Göttinger Theaterintendant kündigt vorzeitigen Rückzug an

Der Intendant des Deutschen Theaters in Göttingen, Erich Sidler, musste seinem Haus ein hartes Sparprogramm verordnen. Jetzt hat er das vorzeitige Ende seines Vertrages verkündet.

Von dpa 29.10.2025, 09:30
Der Intendant des Deutschen Theaters in Göttingen, Erich Sidler, wird seinen Vertrag vorzeitig beenden. (Archivfoto)
Der Intendant des Deutschen Theaters in Göttingen, Erich Sidler, wird seinen Vertrag vorzeitig beenden. (Archivfoto) Swen Pförtner/dpa

Göttingen - Der Intendant des Deutschen Theaters in Göttingen, Erich Sidler, hat seinen vorzeitigen Rückzug angekündigt. Er werde in Absprache mit Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) seinen bislang bis 2029 laufenden Vertrag schon mit Ende der Spielzeit 2026/27 beenden, teilte Sidler mit. Er begründete den Schritt damit, dass er als Intendant und Geschäftsführer nicht für möglicherweise notwendige betriebsbedingte Kündigungen zur Verfügung stehen wolle.

Zwar hätten der Rat der Stadt Göttingen sowie der Kreistag des Landkreises für eine ausreichende Finanzierung des Theaters gestimmt, auch mit Blick auf die Tarifsteigerungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Dass die Finanzierung des Theaters ab Sommer 2027 wieder längerfristig gesichert ist, sendet ein klares Bekenntnis von Stadt und Landkreis für die Kultur und ist meines Erachtens der bestmögliche Hinweis für das Land, jetzt ins Handeln zu kommen und nachzuziehen“, heißt es in dem Schreiben Sidlers.

Sollte eine ausreichende Finanzierung ab 2027 aber wider Erwarten an der Beteiligung des Landes scheitern, führe kein Weg an Personalabbau durch betriebsbedingte Kündigungen vorbei. Mit dem massiven Sparprogramm von jährlich mehr als 600.000 Euro seien alle Sparmöglichkeiten ausgeschöpft, erklärte der Intendant. Falls eine Insolvenz des Theaters nur durch einen Personalabbau zu verhindern sei, wolle er dem nicht im Wege stehen.