Glosse zur Allensbach-Studie Glosse zur Allensbach-Studie: Es steht schlecht um den deutschen Mann

Halle (Saale)/MZ - Was ist los mit uns Kerlen? Geht es nach den Ergebnissen der aktuellen Allensbach-Studie im Auftrag einer bunten Frauenzeitschrift, dann steht es schlecht um den deutschen Mann: Er fühlt sich zunehmend überfordert. Mit allem, so generell. Und immer öfter.
Was war das früher aber auch einfach: Knüppel schnitzen, ab damit zur Mammut-Jagd und dann und wann mit demselben Werkzeug auf Brautschau. Damit ließen sich die ersten wichtigen Jahre der männlichen Evolution ganz entspannt verbringen. Eine schöne Zeit.
Ob es dann später am Aussterben des nichtnachwachsenden Rohstoffes Mammut lag oder an der zunehmenden Technisierung des Lebens, weiß man nicht so genau. Auf jeden Fall ging’s irgendwie bergab mit dem Mann. Die kurze Phase als Familienoberhaupt und Alleinversorger wurde abgelöst von der Epoche der fortschreitenden Emanzipation. Früher wusste ein Mann, was er wollte. Heute sagt es ihm die Frau. 66 Prozent der Damen etwa wünschen sich, dass Männer mehr Aufgaben im Haushalt übernehmen. 52 Prozent möchten dann aber auch, dass der Mann für den Rest der Zeit sehr erfolgreich im Beruf ist. Zudem soll er ungehemmt eigene Gefühle zeigen, gleichermaßen aber das Selbstbewusstsein der Partnerin schätzen. Und möglichst für die Frauenquote kämpfen. Klar doch.
Logisch, dass der Mann von heute bisweilen vor solchen Ansprüchen kapituliert und sich lieber in bewusstseinsverändernde Freizeitaktivitäten stürzt. Was war das früher aber auch einfach. Doch wo sind die Mammuts, wenn man sie mal braucht?!