Warnung vor „globaler Veränderung“ „Gletscher des Weltuntergangs“ zeigt bedenkliche Risse
Ohne den „Gletscher des Weltuntergangs“ könnten die Küstenregionen der Erde im Meer versinken. Forscher haben nun besorgniserregende Risse im Schutzschild des Thwaites-Gletschers in der Antarktis entdeckt.

Halle (Saale)/DUR/acs - Forscher haben bedenkliche Risse im Thwaites-Gletscher im Westen der Antarktis gefunden. Der Gletscher wird auch „Gletscher des Weltuntergangs“ genannt, da seine Schmelze gravierende globale Auswirkungen haben könnte. Er zählt zu den wichtigsten Gletschern der Antarktis.
Risse im Thwaites-Gletscher beschleunigen Zerfall
Die Risse könnten die Geschwindigkeit des Zerfalls des Gletschers verdreifachen. Sie befinden sich in einem ungefähr 45 Kilometer langen Eisschilf am Ende des Gletschers, das ein Abrutschen der kompletten Eismasse in den Ozean verhindert.
Man müsse sich die Risse wie Schäden in der Windschutzscheibe vorstellen, sagte die Gletscherforscherin und Studienleiterin Erin Pettit von der University of Oregon am Montag. „Man denkt sich so: Ich sollte mir eine neue Windschutzscheibe kaufen“, erklärt Pettit. „Und dann, eines Tages, macht es einen Knall und plötzlich sind da Millionen anderer Risse.“
Folgen eines Zerfalls des Thwaites-Gletschers dramatisch
Vermutlich werde das Eisschilf in hunderte Eisberge zerfallen, sagte Pettit. Dann gäbe es für den restlichen Gletscher kein Halten mehr. Die Folgen wären dramatisch. Experten warnen vor einer „globalen Veränderung“.
Ein Abschmelzen des gesamten Gletschers würde zwar Jahrhunderte dauern, doch die Folgen für nachfolgende Generationen wären irreversibel. Denn der globale Meeresspiegel könnte um bis zu 65 ansteigen, schätzen die Forscher – genug, um die meisten Küstenstriche der Erde unter Wasser zu setzen.
Der Thwaites-Gletscher ist daher auch unter dem Namen „Doomsday Glacier“, zu deutsch „Gletscher des Weltuntergangs“, bekannt.