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Getöteter Austauschschüler Getöteter Austauschschüler: Hunderte nehmen Abschied von Diren

04.05.2014, 11:41
Die Anteilnahme an Direns Tod ist nicht nur in Hamburg groß.
Die Anteilnahme an Direns Tod ist nicht nur in Hamburg groß. dpa Lizenz

Hamburg - Eine Woche nach dem Tod des Hamburger Gastschülers Diren in den USA haben Freunde und Verwandte an einer Trauerfeier in der Hansestadt teilgenommen. Mehr als 500 Menschen versammelten sich vor einer Moschee im Stadtteil Altona

In dem Park an der Moschee stand ein rotes Plakat mit einem Bild des türkischstämmigen Jugendlichen aus Hamburg, davor die deutsche und die türkische Fahne. Nach Angaben eines Mitglieds der Gemeinde wollte der Vater noch im Laufe des Sonntags nach Bodrum im Südwesten der Türkei reisen, um Diren dort am Montag zu beerdigen.

Der 17-Jährige wurde vor einer Woche im amerikanischen Missoula im Bundesstaat Montana in der Garage eines Fremden erschossen. Der Vater war in die USA gereist, um den Leichnam abzuholen und am Samstag wieder in Hamburg eingetroffen.

Mahnwache auch in Missouala

In Missoula hatten am Freitagabend Freunde, Mitschüler und Nachbarn bei einer Mahnwache des 17-Jährigen gedacht. Die Trauernden versammelten sich am Freitagabend auf einem Fußballfeld, wie das Lokalblatt „Missoulian“ am Samstag berichtete. Sie schrieben in ein Kondolenzbuch und ließen Ballons in den Himmel steigen. Der US-Zeitung zufolge umarmten sich die Menschen, die den Deutschen im Herbst in ihrer Gemeinde aufgenommen hatten.

An vielen Häusern und Gartenzäunen im Viertel hingen als Zeichen der Anteilnahme Schleifen in den deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold. Mitschüler hatten die Schleifen verteilt. „Wir dachten, dass das eine nette Geste ist, im Gedenken an ihn, denn er war wirklich ein prima Kerl, und er hat es nicht verdient, auf diese Weise zu sterben“, zitierte das Blatt die Mitschülerin Mari Koster.

Der Jugendliche aus Hamburg war vor einer Woche, in der Nacht zum Sonntag, in Missoula in der Garage eines fremden Hausbesitzers erschossen worden. Was der Teenager in der Garage suchte, ist nach wie vor ein Rätsel. Der Schütze, ein 29-jähriger Mann, ist wegen vorsätzlicher Tötung angeklagt. Er ist gegen eine Kaution von 30 000 Dollar (22 000 Euro) jedoch auf freiem Fuß.

Die amerikanische Generalkonsulin in Hamburg, Nancy Corbett, äußerte sich ebenfalls betroffen. Sie habe die Nachricht vom Tod Direns mit tiefer Trauer aufgenommen, erklärte Corbett. Den Eltern und allen Familienangehörigen, Freunden und Mitschülern spreche sie ihr aufrichtiges Beileid aus, sagte die Diplomatin. Am Freitagabend waren etwa 600 Angehörige, Freunde und Mitschüler des getöteten 17-Jährigen durch Hamburg bis vor das US-Generalkonsulat gezogen. (dpa)

Familienmitglieder, Freunde und Fußball-Teammitglieder versammeln sich am Mittwoch in Hamburg.
Familienmitglieder, Freunde und Fußball-Teammitglieder versammeln sich am Mittwoch in Hamburg.
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