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Gesundheit Gesundheit: Zecken breiten sich in Europa aus

03.05.2005, 12:00

Erfurt/dpa. - In Russland, Litauen, Estland und Lettland seien die Auswirkungender Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) im Gesundheitswesendramatisch, sagte Süss. Aber auch in Ländern mit einem niedrigerenZeckenrisiko wie Schweden oder Italien gebe es einen Anstieg.Gründe für die zunehmende Zecken-Gefahr seien unter anderem derKlimawandel, die globale Erwärmung und der Tourismus. Aber auch eineverbesserte Diagnostik und eine höhere Aufmerksamkeit spielten eineRolle.

In Deutschland gebe es im jährlichen Durchschnitt 257 klinischeFSME-Fälle, die hauptsächlich in Bayern und Baden-Württembergauftreten. Auf sehr niedrigem Niveau habe die FSME auch in Thüringenund im Odenwald zugenommen. Die Zahl der als Risikoregioneneingestuften Städte und Landkreise sei bundesweit deutlich gestiegen,sagte Süss. 1998 waren es demnach 63 Landkreise und 2004 bereits 88.Laut Robert-Koch-Institut gibt es derzeit 90 als risikoreicheingestufte Regionen. In Thüringen zählen dazu der Saale-Holzland-Kreis, der Saale-Orla-Kreis und der Kreis Hildburghausen.

Schätzungen zufolge sind in Deutschland nur 15 bis 30 Prozentder Menschen geimpft. Die FSME-Impfung beugt jedoch nicht gegen dieauch durch Zecken übertragene Lyme-Borreliose vor. Diese ist imFrühstadium mit Antibiotika therapierbar. Nach Angaben von Emil C.Reisinger von der Universität Rostock werden 70 Prozent der an FSMEErkrankten nach drei bis sechs Wochen wieder völlig gesund. Bei 30Prozent entwickele sich eine vorübergehende oder auch dauerhafteSchädigung vorwiegend im zentralen Nervensystem. Etwa ein Prozent derErkrankten sterbe an der FSME. Etwa zehn bis 15 Prozent der FSME-Erkrankungen in Deutschland betreffen Kinder unter 14 Jahren.