1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Geschichte: Gespaltene Gesellschaft als Thema der Göhrdeschlacht

Geschichte Gespaltene Gesellschaft als Thema der Göhrdeschlacht

Bei der Nachstellung der Göhrdeschlacht von 1813 erwarten die Organisatoren im September wieder Tausende Besucher. Nachwuchs fehlt aber bei den Darstellern des Freiluft-Spektakels.

Von dpa 26.07.2025, 05:00
Die Nachstellung der Göhrdeschlacht von 1813 findet in der Göhrde östlich von Lüneburg statt.
Die Nachstellung der Göhrdeschlacht von 1813 findet in der Göhrde östlich von Lüneburg statt. Björn Vogt/dpa

Nahrendorf - Für die diesjährige Nachstellung derGöhrdeschlacht von 1813 legen die Organisatoren den Schwerpunkt auf die „Spaltung der Gesellschaft“. Das Thema der Polarisierung sei heute wie vor 212 Jahren aktuell. Bis zu 200 Darsteller historischer Vereine werden am Wochenende 20./21. September in der Gemeinde Nahrendorf östlich von Lüneburg erwartet. 

„Wie in allen Bereichen fehlt auch uns der Nachwuchs, wir überaltern“, sagt Thorsten Morgendahl von der Napoleonischen Gesellschaft. „Wir sind für jungen Zuwachs offen.“ 

Es sei nicht leicht, junge Leute zu begeistern, denn für ein Mitwirken bei dem Freiluft-Spektakel am Originalschauplatz muss investiert werden: Zwischen 2000 und 3000 Euro liegen nach Morgendahls Angaben die Kosten für Uniform und Waffen. Zudem gebe es abends am Lagerfeuer nur eingeschränkten Internetzugang. „Wir sind im Wendland, da gibt es kein W-LAN“, sagt er. 

Tausende Zuschauer erwartet

Nachgestellt wird in der Göhrdeschlacht bei Lüben das historische
Gefecht aus den napoleonischen Befreiungskriegen. Gezeigt wird der
Kampf einer Allianz von Preußen, Engländern und Russen gegen die
Franzosen. Für eine möglichst detailgetreue Darstellung des
Geschehenen versammeln sich die Darsteller in den damals üblichen
Uniformen und Ausstattungen.

Das Gefecht aus der Zeit der Befreiungskriege gegen die napoleonische
Herrschaft wird alle zwei Jahre am Originalschauplatz bei Lüben als
sogenanntes Reenactment gezeigt, also eine möglichst originalgetreue
Abbildung der geschichtlichen Ereignisse. „Wir wollen nicht als Militärfanatiker wahrgenommen werden, sondern wir sind Geschichtsenthusiasten“, betont Morgendahl, der am gesamten Septemberwochenende mit bis zu 2000 Zuschauern rechnet.